Österreich-Regel für Autofahrer ändert sich ab heute - doch gerade jetzt ist höchste Vorsicht geboten

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In Österreich hat am 15. April die situative Winterreifenpflicht geendet. (Symbolbild) © IMAGO/Andreas Stroh

In Österreich hat Mitte April die situative Winterreifenpflicht geendet. Doch besonders in diesem Frühjahr raten Experten von übereiltem Handeln ab.

Wien – Andere Länder, andere Sitten, so sagt man. Doch auch die Regeln und Pflichten sind oft anders. Und so müssen sich Auto-Urlauber vor der Fahrt ins Ausland gut informieren, um keinen unangenehmen Fehler zu begehen. In Österreich ändert sich nun Mitte April die Rechtslage.

Denn ab Mitte April endet in Österreich die situative Winterreifenpflicht. Diese gilt in der Alpen-Republik vom 1. November bis zum 15. April. In dieser Zeit dürfen PKW und LKW bis 3,5 Tonnen bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie Schnee, Schneematsch oder Eis, nur dann gefahren werden, wenn an allen vier Rädern Winterreifen montiert sind. Interessanterweise erklärt die österreichische Verwaltung aber auch eine Alternative: So darf „alternativ zu Winterreifen“ auch mit Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern gefahren werden. Allerdings nur, wenn die Fahrbahn „mit einer zusammenhängenden oder nicht nennenswert unterbrochenen Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist“.

Situative Winterreifenpflicht in Österreich endet im April

Genau diese Pflicht endet nun in Österreich zum 15. April. Ein Unterschied zu Deutschland: Hierzulande gilt die situative Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen laut ADAC das ganze Jahr. Wer in Deutschland gegen die Pflicht verstößt, muss mit einem Bußgeld ab 60 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. In Österreich droht ebenfalls eine Strafe ab 60 Euro. Falls andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, kann dort das Bußgeld aber auf bis zu 5000 Euro ansteigen.

Doch bedeutet das nun, dass man in Österreich ab jetzt sicher mit Sommerreifen unterwegs ist? Mitnichten!

Viel Sonne und hohe Temperaturen haben in den letzten Tagen zwar vielerorts für Sommer-Gefühle gesorgt. Doch es steht ein massiver Wetter-Wechsel an. In den Alpen, sprich auch in Österreich, droht noch in dieser Woche sogar eine dicke Packung Neuschnee.

Österreichs Automobilclub warnt vor Reifen-Fehler

Wegen der wechselhaften Wetter-Situation im April empfiehlt auch der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) den Umstieg auf Sommerreifen erst, wenn es über einen längeren Zeitraum wärmer ist. Generell spreche zwar nichts gegen einen früheren Umstieg, aber: „Man sollte auch immer ein Auge auf den Wetterbericht haben, denn nur, wenn es konstant warm ist und man z. B. keinen Ausflug in die Berge geplant hat, sollte man auch wirklich wechseln“, so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Sommerreifen haben, unabhängig vom Datum, auf winterlichen Fahrbahnen nämlich nichts verloren“, so der Experte weiter.

Wegen der aktuellen Wetter-Lage sollten Österreich-Urlauber wohl vorerst noch bei Winterreifen bleiben, schließlich drohen vielerorts sogar Tagestiefst-Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Daneben sollte man bei einer Fahrt in Österreich den Tacho nun noch besser im Blick haben: Es gilt ein neues knallhartes Tempo-Gesetz. (rist)

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