Sexuelle Belästigung: Baerbock spricht über eigene Erfahrungen – „Wie oft ist dir das eigentlich passiert?“

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Außenministerin Annalena Baerbock berichtet in einem Podcast über sexuelle Belästigung. Ein weit verbreitetes Problem, für das immer noch das Bewusstsein fehlt. 

Berlin – Sexuelle Belästigung ist für viele Frauen ein alltägliches Problem, das oft im Verborgenen bleibt. Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin, hat nun in einem Podcast-Interview mit Stefanie Giesinger bei „G Spot“ über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen und dabei die Bedeutung der öffentlichen Diskussion über dieses Thema hervorgehoben.

Baerbock über Erfahrungen aus der Jugend: Ein Vorfall im Bus nur einer von vielen

Baerbock sprach über die „MeToo“-Debatte, die in ihr Erfahrungen und Erlebnisse wachgerüttelt hat, die sie bis dato schon wieder verdrängt hatte. „Da habe ich erstmalig drüber nachgedacht: ‚Wie oft ist dir das eigentlich passiert?‘ Und da ist mir eine Szene in den Sinn gekommen, die habe ich – glaube ich – noch nicht mal meiner Mutter erzählt.“

Baerbock erinnert sich an einen Vorfall aus ihrer Jugend, als ein älterer Mann im Bus seine Hand auf ihr Bein legte. „Ich habe das wirklich noch bildlich vor Augen, obwohl ich das eigentlich total vergessen hatte. Und ich habe fünf Stationen gebraucht, mich zu trauen, mich wegzusetzen“, erzählt sie im Podcast. Diese Erfahrung sei nur eine von vielen gewesen, die sie in ihrer Jugend gemacht habe.

Sexuelle Belästigung: Die Scham muss die Seite wechseln

Baerbock betont, dass die Scham nicht bei den Opfern, sondern bei den Tätern liegen sollte. „Die Scham muss die Seite wechseln“, sagt sie und unterstreicht die Wichtigkeit, solche Vorfälle offen zu besprechen. Die #MeToo-Debatte habe ihr erst bewusst gemacht, wie häufig sie selbst von solchen Übergriffen betroffen war.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen, M).
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen, M). © Carsten Koall/dpa

Trotz der medialen Aufmerksamkeit und politischen Diskussionen in den letzten Jahren ist Baerbock der Meinung, dass sich in den vergangenen drei Jahrzehnten wenig geändert hat. „Manches ist seit 30 Jahren immer noch wie früher“, stellt sie fest. Daher sei es entscheidend, dass diese Themen weiterhin in der Politik und Gesellschaft adressiert werden. (sot)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion