In Irschenberg wird derzeit viel gerechnet und vermessen. Der Grund ist die Ermittlung des Extrabeitrags für das neue Klärwerk.
Diesen Extrabeitrag muss jeder Anschlussnehmer der öffentlichen Abwasserbeseitigung der Gemeinde für das derzeit im Bau befindliche neue Klärwerk bezahlen. Die Gemeinde hat dazu Fragebögen zur Geschossfläche der Immobilien verschickt und darin ihre Flächenzahl mitgeteilt. Die Rückgabefrist endet am Freitag, 6. Juni.
Erste Rückmeldungen seien bereits im Irschenberger Rathaus eingegangen, bestätigt Geschäftsstellenleiter Michael Fellner. Auch habe es schon einige Gespräche mit Hauseigentümern gegeben, die mit den von der Gemeinde ermittelten Zahlen nicht einverstanden seien oder Fragen hätten. Insgesamt habe man bislang stets eine Lösung gefunden.
Berechnet wurden die Geschossflächen online. Über die Daten des Vermessungsamts habe die Gemeinde die Häusergrundflächen via Luftbild am Computer abgemessen und mit der Anzahl der ausgebauten Geschosse multipliziert. Dies sei die genauere Methode, erklärt Fellner, „denn teilweise entspricht nicht jedes Haus den Maßen aus Baugenehmigung und Bebauungsplan“. In der Regel gehe man von drei Geschossen aus.
Auf Grundlage der Rückmeldungen werden dann die Bescheide erstellt. Diese sollen bis etwa Anfang August verschickt werden. Sollten sich die Flächenwerte signifikant verändern, hätte das eine Anpassung des Quadratmeterwerts von 24,64 Euro zur Folge: einen höherer Bemessungsbetrag bei niedrigerer Gesamtgeschossfläche in der Gemeinde und umgekehrt.
Insgesamt muss der Fixbetrag von fünf Millionen Euro auf diese Gesamtgeschossfläche aufgeteilt werden. Der Rest der aktuell bei 8,7 Millionen Euro liegenden Baukosten wird in den nächsten Jahren über die Verbrauchsgebühren abbezahlt. Bei Fragen rät Fellner den Bürgern, sich bei der Gemeinde zu melden.
Vergangene Woche wurde mit dem symbolischen Spatenstich die Baustelle offiziell begonnen. Wie die Gemeinde in einer Pressemitteilung meldet, wird derzeit im oberen, ersten Teich der Boden des SBR-Behälters betoniert, nachdem die beiden Teiche geleert und entschlammt sowie die Wasserleitung für die Wasserversorgung des Bereichs Aufham erneuert und aus dem Klärwerksgelände verlegt worden sind.
Als nächstes werden das Technikgebäude errichtet und der zweite Teichbereich in Angriff genommen. Großer Wert wird auf einen sensiblen Umgang mit bestehenden Bauwerken gelegt, so soll das alte Betriebsgebäude erhalten und als Personalgebäude genutzt werden. Der Bau wird voraussichtlich Juli 2027 abgeschlossen