Mit welcher Rente gehört man zur Oberschicht?
Zum 1. Juli 2024 ist die Rente gestiegen. Doch ab wann gehört man zur Oberschicht? Ein Blick in die Statistik zeigt, wann eine Rente verhältnismäßig hoch ist.
Die Rentenerhöhung ist für viele Rentner eine willkommene Anhebung ihres verfügbaren monatlichen Einkommens. Schließlich betrug die Durchschnittsrente aller Rentner in Westdeutschland zum Stichtag 31.12.2022 - das sind die aktuellsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) - gerade einmal 1.007 Euro im Monat. Ein erheblicher Unterschied bestand dabei zwischen Männern und Frauen. Während Männer immerhin auf eine monatliche Durchschnittsrente von 1.279 Euro kamen, waren es bei Frauen gerade einmal 789 Euro monatlich, was häufig ihrer Erwerbsbiographie mit Kindererziehung oder Teilzeitarbeit geschuldet ist. Dies wird besonders deutlich beim Vergleich mit dem ostdeutschen Durchschnitt. Dort erhielten Frauen durchschnittlich 1.155 Euro Rente und Männer 1.360 Euro. Welche Rente man selbst erwarten kann, zeigt seit neuestem die digitale Rentenübersicht.

Die Rentenstatistik zeigt die Besserverdiener auf
Liegt man mit seiner Rente über dem Durchschnitt, so kann bis zu den Beziehern hoher Renten durchaus noch Luft liegen. Wer etwa zu den 11 % der Top-Bezieher einer Rente aus der Deutschen Rentenversicherung gehören möchte, musste im Jahr 2022 schon eine monatliche Rente von mehr als 1.800 Euro beziehen. Das waren in Deutschland mehr als 2,2 Millionen Rentenbezieher. Von dieser Rente geht dann noch der Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung ab sowie die Einkommensteuer, die immer noch zu einer Mehrfachbesteuerung führen kann. Das Durchschnittseinkommen der in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlenden Personen liegt zum Vergleich im Jahr 2022 bei 3.504 Euro monatlich.
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Gesetzliche Rente, Pension, Versorgungswerke: Es gibt erhebliche Unterschiede
Nicht nur die gesetzliche Rentenversicherung sichert die Altersversorgung, sondern auch eine Vielzahl an Versorgungswerken von verkammerten Freiberuflern oder die Pension bei Beamten, die ihre Ruhebezüge nicht nur zwölf Mal, sondern darüber hinaus auch noch ein Weihnachtsgeld erhalten. Für das Jahr 2022 ermittelte das Statistische Bundesamt ein durchschnittliches monatliches Ruhegeld der pensionierten Beamten von 3.240 Euro brutto. Dabei gibt es für Beamte bereits beim Ableisten eines Mindestzeitraums von fünf Dienstjahren – unabhängig von der Qualifikationsstufe - in der Regel eine Mindestrente von mehr als 1.800 Euro monatlich, bei Bundesbeamten beispielsweise 1.866 Euro. So gesehen würden also alle rund 1,4 Millionen pensionierten Beamten bereits zu den Top-Beziehern in der Gruppe der gesetzlich versicherten Rentner zählen.
Verkammerte Berufe wie Ärzte, Architekten, Anwälte haben ein eigenes System
Nicht viel anders ist die Situation bei Beziehern von Altersbezügen aus Versorgungswerken. Hier haben sich zulässigerweise sogenannte verkammerte Berufe wie z.B. Ärzte, Architekten oder Rechtsanwälte ein eigenes System zur Altersversorgung geschaffen. 91 solcher Versorgungswerke gibt es derzeit in Deutschland. Nach Angabe der Arbeitsgemeinschaft der Versorgungswerke lag die durchschnittliche Altersrente im Jahr 2022 bei 2.205 Euro monatlich, was bezogen auf die westdeutsche Durchschnittsrente von 1.007 Euro im Jahr einen erheblichen Unterschied ausmacht. Die Zahl der Leistungsempfänger in den Versorgungswerken beläuft sich dabei auf 321.844 Personen.
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Bezieht man alle diese Umstände in die Betrachtung ein, wird man überschlägig als Empfänger einer Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erst ab einer monatlichen Rente von 2.100 Euro Teil der Altersbezüge beziehenden Oberschicht sein.