Stadt Bruck führt Aufwandsentschädigung für Feuerwehr ein

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Fürstenfeldbruck

Kommentare

Feuerwehrleute erhalten künftig eine Aufwandsentschädigung für Einsätze. © Philipp von Ditfurth/dpa

Die Stadt Fürstenfeldbruck zahlt Feuerwehrleuten künftig eine Aufwandsentschädigung. Mit dieser Wertschätzung möchte man die Motivation steigern.

Fürstenfeldbruck - In der Stadt gibt es rund 200 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte. Und die haben über das Jahr viel zu tun, um ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. „Wir haben zwar zwei Wachen, aber trotzdem 400 bis 500 Einsätze im Jahr“, sagte Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU) im Haupt- und Finanzausschuss. Und gerade bei Einsätzen zu ungünstigen Zeiten müsse man die Frauen und Männer bei Laune halten. „Manchmal ist die Motivation geringer, wenn sich die defekte Brandmeldeanlage zum dritten Mal meldet.“

Bislang gab es Anfahrtspauschale

Bislang erhielten die Feuerwehrleute eine Anfahrtspauschale. Doch das sei lange nicht mehr zeitgemäß und eindeutig zu wenig, meinte OB Christian Götz. „Wir sollten eine adäquate Aufwandsentschädigung etablieren.“ Dabei orientiere man sich an anderen Kommunen. So entstand in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr das neue Modell.

Es ist erst der Anfang

„Wir wollten das Konzept schon vor drei Jahren einführen, aber wir haben uns aufgrund der Haushaltslage nicht getraut“, sagte Vize-Kommandant Manuel Mai. In Nord- und Mitteldeutschland gebe es das schon lange. Nun geht man auch in Bruck diesen Schritt. 40 000 Euro im Jahr stellt die Stadt dafür vorerst bereit. Mit der Aufwandsentschädigung erhofft man sich, nicht nur die bestehenden Mitglieder angemessen für ihren Dienst am Gemeinwohl zu entlohnen, sondern auch neue Kräfte zu gewinnen.

„Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu dem, was wir zahlen müssten, wenn wir hauptamtliche Kräfte hätten“, meinte Lohde. Die hauptamtliche Alternative zur zweiten Feuerwache hätte um die drei Millionen Euro im Jahr gekostet. Und die Einsatzzahl sei an der Belastungsgrenze. Noch sei man nicht so weit, dass man die Alarmierungen nicht mehr abdecken könne, ergänzte Mai. „Aber das kann kommen.“

Die Mitglieder im Haupt- und Finanzausschuss segneten das neue Konzept einstimmig ab. Die Feuerwehr leiste einen Wahnsinnsdienst und bisher gebe es nur ein Dankeschön, meinte Markus Droth (FW). „Woanders wird noch mehr gezahlt.“ Der Betrag sei überschaubar, sagte Jan Halbauer (Grüne). „Wir können es uns nicht leisten, nicht einsatzfähig zu sein.“

Damit erhalten die Brandhelfer beispielsweise für eine Übung, die eine Stunde dauert, zwei Euro, bei zwei Stunden einen Euro pro Stunde und Ausbilder das doppelte. Für Einsätze gibt es zwischen vier und sechs Euro für die erste und dann zwei Euro pro Stunde. Die Entschädigung wird im Januar des Folgejahres ausgezahlt. „Es ist ein Einstieg“, sagte Vize-Kommandant Mai. Man wolle in zwei Jahren schauen, wie das Konzept angenommen wurde.