Gefiedertes Fossil gibt Aufschluss darüber, wie Vögel zum Fliegen kamen

Ein außergewöhnlich gut erhaltenes Fossil des Archaeopteryx aus der Jura-Zeit liefert neue Hinweise darauf, wie die frühesten Vögel vor 150 Millionen Jahren möglicherweise geflogen sind. Wissenschaftler haben erstmals spezielle Flügelstrukturen identifiziert, die für den Flug entscheidend gewesen sein könnten, wie der "Guardian" berichtet.

So flogen Vögel vor 150 Millionen Jahren erstmals

Forschende am Field Museum für Naturgeschichte in Chicago, unter der Leitung von Jingmai O'Connor, veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Nature". Sie entdeckten tertiale Federn auf dem Oberarmknochen des Archaeopteryx, die eine aerodynamische Verbindung zwischen Flügel und Körper schaffen. 

Diese Federn fehlen bei flugunfähigen, gefiederten Dinosauriern, die gleichzeitig mit den frühen Vögeln lebten. Laut dem "Guardian" ist dies ein wesentlicher Beweis für eine evolutionäre Anpassung, die das Fliegen erst ermöglichte.

Jingmai O’Connor ist überzeugt: „Archaeopteryx ist nicht der erste Dinosaurier mit Federn oder Flügeln. Aber wir glauben, dass er der früheste bekannte Dinosaurier ist, der seine Federn zum Fliegen benutzen konnte.“

Eine Zeichnung des Archaeopteryx, auf einem Ast sitzend
Eine Zeichnung des Archaeopteryx, auf einem Ast sitzend De Agostini von Getty Images

Technik des Fliegens begann früher als gedacht

Trotz seiner Flugfähigkeit verbrachte der Archaeopteryx offenbar nicht sein gesamtes Leben in der Luft. Die Analyse zeigt winzige, dicht gepackte Schuppen an den Fußballen. Ein Hinweis darauf, dass das Tier viel Zeit am Boden verbrachte und möglicherweise auch auf Bäume klettern konnte. 

Neben den Federn wurde ein weiteres Detail sichtbar: Der Archaeopteryx verfügte offenbar bereits über einen Schädelmechanismus, der es ihm ermöglichte, den Schnabel unabhängig vom Schädel zu bewegen. Laut Dr. O’Connor ist dies ein Merkmal moderner Vögel, das als kraniale Kinesis bekannt ist. 

Studie untersucht Federkleid von Urvogel
Das Federkleid diente dem Archaeopteryx zur Wärme-Isolation, zum Schwung holen beim Laufen, zur Tarnung und als Schmuck dpa

Dinosaurier-Fußabdrücke auf der Isle of Skye enthüllen neues Verhalten

Immer wieder werden neue Erkenntnisse und Funde von Dinosauriern gemacht. So haben Paläontologen der Universität Edinburgh auf der schottischen Insel Skye beeindruckende Fußabdrücke von Dinosauriern entdeckt. Die Abdrücke stammen aus der Jurazeit und sind rund 167 Millionen Jahre alt. Insgesamt wurden 131 Abdrücke von Sauropoden und Theropoden gefunden.

Die Analyse der Spuren zeigt, dass die Dinosaurier vermutlich Einzelgänger waren, da die Fußabdrücke in verschiedene Richtungen verlaufen und kein geselliges Verhalten erkennen lassen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „PLOS One” veröffentlicht.

Ein Vorfahre des T-Rex teilte sich einst mit Pflanzenfressern eine Lagune: Darauf weisen Fußspuren hin, die in Schottland gefunden wurden. SMART UP NEWS

Jura: Mittlere Periode des Mesozoikums

  • Die Jura-Periode begann vor etwa 201,3 Millionen Jahren und endete vor etwa 145 Millionen Jahren.
  • Er folgte auf die Trias und wurde von der Kreideperiode abgelöst.
  • Die Jurazeit war geprägt von umfangreichen tektonischen Prozessen und klimatischen Veränderungen.
  • In der späten Jurazeit erlebten die Dinosaurier ihre erste Blütezeit, darunter die großen Theropoden wie der Allosaurus.