Neues Leben fürs alte Marienheim: Wie es mit dem denkmalgeschützten Gebäude weitergehen könnte

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Kehrt bald wieder Leben ein ins alte Marienheim? Derzeit wird der Umbau in Wohnungen geprüft. © Hans-Helmut Herold

Seit dem Umzug des Peitinger Marienheims in den Neubau am Bühlach vor einem Jahr steht das alte Gebäude an der Bahnhofstraße leer. Jetzt gibt es offenbar erste konkrete Überlegungen, wie es mit dem denkmalgeschützten Haus weitergehen könnte.

Jahrelang hatte das Thema Marienheim in Peiting für Gesprächsstoff gesorgt, der bei Anwohnern umstrittene Umzug der sozialtherapeutischen Einrichtung aus dem Ortskern in einen Neubau am Bühlach gipfelte 2020 gar in einem Bürgerentscheid. Mittlerweile ist das neue Marienheim seit gut einem Jahr in Betrieb.

Während dort längst wieder der Alltag eingekehrt ist für die knapp 60 Bewohner, stellt sich nach wie vor die Frage, wie es mit dem alten Bestandsgebäude an der Bahnhofstraße weitergeht. Das blickt bekanntlich auf eine wechselvolle Geschichte zurück. 1911 als Wohnungsheim für alte alleinstehende und hilfsbedürftige Personen errichtet, wurde das Anwesen später unter anderem Heimat der Volksbibliothek und der Krankenstation der Bergleute, diente als Polizeistation und Zahlstelle der Raiffeisenbank, ehe es ab 1974 als psychiatrische Geriatrie fortgeführt wurde.

Nun gibt es offenbar erste konkrete Überlegungen, wie das nächste Kapital in der Geschichte des historischen Gebäudes aussehen könnte. Es werde derzeit der Umbau des Altbaus in Wohnungen untersucht, sagt Adolf Kapfer, dessen Familie bekanntlich Anteile an der Gesellschaft hält, der das Areal gehört, auf Nachfrage der Heimatzeitung. In den vergangenen Monaten sei auch ein Verkauf überlegt worden, immer wieder hätten sich Interessenten das Haus angeschaut, berichtet der Peitinger. Allerdings ohne Ergebnis.

Wer hinter den jetzigen Planungen steckt, möchte Kapfer zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten. Denn die Prüfungen seien umfangreich, man müsse schauen, ob es „finanziell rausgeht“. Schließlich spielt auch der Denkmalschutz eine wichtige Rolle. 2023 stufte das Landesamt für Denkmalpflege das alte Marienheim als schützenswert ein, ein Abriss steht seitdem nicht mehr zur Debatte – sehr zur Freude der Peitinger Heimatfreunde und des Ortsheimatpflegers, die sich für die Anerkennung als Baudenkmal eingesetzt hatten. Bis zum Jahresende könnte laut Kapfer Klarheit herrschen, ob sich das Vorhaben umsetzen lässt.

Bei der Gemeinde steht man den Überlegungen durchaus positiv gegenüber. Neue Wohnungen seien prinzipiell eine gute Sache, sagt Bürgermeister Peter Ostenrieder im Gespräch mit den SN. Man habe durch den starken Zuzug einen „wahnsinnigen Wohnungsbedarf“. Allerdings gibt es einen kleinen Haken. Aktuell sei das Grundstück als Gemeinbedarfsfläche für soziale Zwecke im Flächennutzungsplan definiert, weist der Rathauschef hin. Sollten geförderte Wohnungen entstehen, wäre das soziale Ziel gedeckt. Andernfalls müsste man sich mit einer Änderung des Flächennutzungsplans beschäftigen.

Juze zieht ins Nebengebäude

Allerdings zeigt sich Ostenrieder zuversichtlich, dass sich am Ende eine gute Lösung findet: „Wichtig ist, dass das Gebäude wiederbelebt wird.“

Für das kleine Nebengebäude wird das schon bald der Fall sein. Wie berichtet, zieht dort vorübergehend das Jugendzentrum ein, nachdem das alte Haus der Einrichtung an der Lorystraße wegen Asbests im Fußboden bis zum geplanten Abriss nicht mehr genutzt werden kann.

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