Trumps radikale Machtpolitik: Warum seine Umfragewerte trotz Kontroversen stabil bleiben
Donald Trumps Zustimmungswerte zeigen kaum Bewegung. Trotz Kritik an seiner Politik bleibt die Unterstützung stabil. Dies könnte für die Zukunft entscheidend sein.
Washington, D.C. – Nahezu täglich messen Meinungsforscher die Zustimmung in der US-Bevölkerung für deren Präsidenten Donald Trump. Die New York Times sammelt diese verschiedenen Ergebnisse nun, wodurch langfristige Entwicklungen sichtbar werden.
Das Bild ist eindeutig: Nach einem raschen Einbruch direkt nach der Amtseinführung blieben Trumps Zustimmungswerte weitgehend stabil – ohne größere Ausschläge nach oben oder unten. Trotz Ukraine-Krieg, Strafzöllen, dem und Israel im Krieg.
„Mauer der Ablehnung“: Shapiro warnt vor Risiken für Trump
Die Werte der New York Times zeigen, wie polarisierend Trumps Arbeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird: Zustimmung und Ablehnung liegen eng beieinander. Schon in Donald Trumps erster Amtszeit zeigte sich ein ähnliches Muster: Laut dem Meinungsforschungsinstitut Gallup erreichte seine Zustimmung damals ein Tief von 34 Prozent (15. Januar 2021), während der Höchstwert bei 49 Prozent lag (fünfmal im Jahr 2020). Viel Bewegung hat es seither also nicht gegeben.
Ob diese konstant niedrigen Werte für ihn tatsächlich ein Problem darstellen, ist umstritten. Politikwissenschaftler Robert Y. Shapiro von der Columbia University sieht darin jedoch ein ernstes Risiko. Trumps Unfähigkeit, die „Mauer der Ablehnung“ zu durchbrechen, könne seine Zukunft belasten. „Das ist ein Warnsignal für die Zwischenwahlen 2026“, erklärte Shapiro gegenüber Newsweek. Er verwies dabei auch auf die jüngsten Erfolge der Demokraten bei Sonderwahlen. In Wahlkreisen, welche der 79-jährige Trump bei der Präsidentschaftswahl 2024 noch dominierte, konnten die Demokraten wichtige Erfolge einfahren.
Stabile Werte für Trump: Republikaner bleiben loyal
Laut einer Umfrage des Wall Street Journal bleibt Präsident Trumps politische Position bemerkenswert stabil: Dies gilt trotz der Unbeliebtheit des großen Steuer- und Ausgabenplans der Republikaner, der Kritik an Trumps Zollpolitik und dem Verdacht, dass die Regierung wichtige Informationen zu den Ermittlungen gegen Jeffrey Epstein zurückhält. Die Zustimmung der Wähler zur Wirtschaftslage trägt zur Stabilität bei.
Neben der von Shapiro beschriebenen „Mauer der Ablehnung“ gibt es nämlich auch noch eine nicht zu vernachlässigende „Mauer der Zustimmung“. Diese verdeutlicht einmal mehr, warum Trumps Werte so resilient sind: 88 Prozent der republikanischen Wähler befürworten seine Arbeit, 66 % sogar sehr stark. Diese Unterstützung bleibt, obwohl viele mit der Richtung des Landes und Trumps Umgang mit Wirtschaft, Inflation und Zöllen unzufrieden sind.

Trump vs. Newsom: Ein Duell auf Social Media
Die „Mauer der Ablehnung“ manifestiert sich derzeit in Kalifornien: Dort greift Gouverneur Gavin Newsom Trump regelmäßig an. Newsom kopiert Trump-typische Kombinationen aus Großbuchstaben, Drohungen und überschwänglichem, persönlichen Lob. So betitelt sich Newsom auf X selbst, als „AMERIKAS BELIEBTESTER GOUVERNEUR“.
Newsoms Strategie scheint darüber hinauszuziehen: Wie Focus Online berichtet, sind Newsoms Follower-Zahlen auf X seit Mitte Juni um 450 Prozent gestiegen, auch auf TikTok und Instagram legt er stark zu. Laut Axios kletterte er auf TikTok von 500.000 auf 1,8 Millionen Follower. Das Google-Suchvolumen nach seinem Namen hat sich laut Medienberichten sogar verzehnfacht. (kox)