Sie liebte Tiere und die Natur: In der Eichenauer CSU galt sie als grünes Gewissen

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Monika Hösch wurde 64 Jahre alt. © Repro: os

Monika Hösch aus Eichenau war in ihrem Heimatort sehr engagiert. Sie liebte Tiere und die Natur und zeigte selbst den Jüngsten schon, wie wichtig es ist, diese zu bewahren.

Eichenau – Tiere liebte Monika Hösch, seit sie denken konnte. Zu gerne wäre sie Tierpflegerin geworden. Doch nach ihrem Schulabschluss mit 14 Jahren war sie zu jung für die Ausbildung - ihre Bewerbung wurde abgelehnt. Später schaffte es die Eichenauerin dennoch, Tiere zu ihrem Beruf zu machen. Privat waren Vierbeiner sowieso immer ihre treuen Gefährten.

In Eichenau lebte die im September 1960 geborene Tochter eines Berufssoldaten und einer Schneiderin, seit sie ein halbes Jahr alt war. Damals zog die Familie aus dem Bayerischen Wald in den Landkreis. Monika Heckes, wie sie damals noch hieß, verlebte eine behütete Kindheit mit zwei jüngeren Geschwistern. Als sie später mit ihrer großen Liebe Hans Hösch eine Familie gründete, wurde ans Elternhaus angebaut.

Beruflich führte ihr Weg über eine Ausbildung zur Apothekenhelferin und eine Stelle bei einem pharmazeutischen Großhandel dann doch noch zur Arbeit mit Tieren. Als Quereinsteigerin wurde Monika Hösch Tierarzthelferin in der Praxis einer Freundin.

Vor allem war die Mutter zweier Söhne jedoch für ihr soziales und politisches Engagement bekannt. Sie war aktives Mitglied im Bund Naturschutz, kam über den damaligen Bürgermeister Hubert Jung zur CSU-Ortsgruppe und galt dort bald als grünes Gewissen. Im CSU-Kreisvorstand gehörte Monika Hösch dem Arbeitskreis für Umwelt und Landesentwicklung an. Sie engagierte sich im Umweltbreirat der Gemeinde und war Vorsitzende des Haus- und Grundbesitzervereins.

Um schon die Jüngsten an die Natur heranzuführen, organisierte sie Waldspaziergänge mit Kindergruppen. Sie engagierte sich als Vorlesepatin in Schule und Bücherei, führte 20 Jahre lang hoch zu Ross den Martinsumzug der Schutzengelgemeinde an und ritt auch stets bei der Brucker Leonhardifahrt mit.

Nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl nahm sie jahrelang in den Sommerferien Kinder und Jugendliche aus Eichenaus ukrainischer Partnergemeinde Wyschgorod auf. Enge Freundschaften entstanden. Eines der ehemaligen Ferienkinder kam später auch noch als Student bei den Höschs unter.

In Eichenau war die zweifache Großmutter bekannt dafür, bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Oft führte der Weg sie zu dem nahegelegenen Stall, in dem sie ihr Pferd stehen hatte. Zu Hause gehörten Hunde, Katzen und Hühner zur Familie.

Viele Menschen werden Monika Höschs direkte Art, ihre Ehrlichkeit und Verlässlichkeit vermissen – und das breite Allgemeinwissen der begeisterten Leserin. In ihrer Familie galt sie als wandelndes Lexikon.

Eine lange Krankheit raubte Monika Hösch nach und nach die Kraft für ihre vielen Aktivitäten. Kürzlich ist sie zu Hause friedlich eingeschlafen – im Kreise ihrer Lieben und ihrer Tiere. Monika Hösch wurde 64 Jahre alt.

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