Unternehmer ringt um Stellplatz für seinen Reisebus - so reagiert die Stadt

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Am Abstellplatz an der Julie-Mayr-Straße ist der Reisebus von Gerhard Jakobs und Silvia Bauch nur geduldet. Eigentlich dürfte er nicht am Volksfestplatz parken. © Uwe Leistikow

Ein Abstellplatz für Reisebusse am Volksfestplatz ist zu wenig, findet ein Brucker Unternehmer. Er ist schon ausgewichen und hat prompt einen Strafzettel kassiert. Die Stadt prüft, ob sie weitere Stellplätze schaffen kann. Aber das wird dem Unternehmer kaum helfen.

Fürstenfeldbruck - Gerhard Jakobs betreibt ein Ein-Mann-Unternehmen. Wenn er nicht mit seinem Reisebus auf Tour ist, parkt er auf dem Volksfestplatz – dem einzigen Abstellplatz im Stadtgebiet. Denn er sucht noch immer einen privaten Stellplatz. Miete würde er bezahlen. Doch er findet nichts. Denn das einzige Areal, das er schon angemietet hatte, war zu klein und sein Bus hat Schaden genommen. So bleibt Jakobs nichts anderes übrig, als zwischen den Reisen den Volksfestplatz anzusteuern.

Dabei ist der Stellplatz dafür eigentlich nicht gemacht, erklärt Birgit Thron, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde im Brucker Rathaus. „Der Busparkplatz an der Julie-Mayr-Straße ist eine Anlaufstelle, wo Reisebusse losfahren und zum Ein- und Aussteigen gedacht.“ Zudem könnten Busse für zwei oder drei Tage dort stehen, wenn Touristengruppen in Fürstenfeldbruck sind.

Strafzettel im Gewerbegebiet

Nachdem die Stadtverwaltung ihn auf diese Regelung hingewiesen hatte, stellte Gerhard Jakobs seinen Bus im Gewerbegebiet Am Kugelfang ab – und kassierte prompt einen Strafzettel. Denn dort dürfen nur Lastwagen und Pkw stehen. Also parkt er nun wieder am Volksfestplatz.

Der Reisebusunternehmer verweist auf die Stadt Dachau, die an mehreren Orten mehrere Abstellplätze für Reisebusse ausgewiesen hat. Einer in Fürstenfeldbruck sei zu wenig. Die Stadt müsse weitere Abstellmöglichkeiten schaffen, findet er. „Wenn Pkw auf öffentlichem Raum stehen dürfen, warum nicht auch Busse“, findet er. Denn er sei nicht der einzige, der seinen Bus im Stadtgebiet parke. Und die fünf Abstellplätze am Bahnhof seien von MVV-Bussen blockiert.

Bei der Verkehrsschau

Die Straßenverkehrsbehörde will tatsächlich bei der nächsten Verkehrsschau im Juli prüfen, ob der Bedarf für weitere Busstellplätze besteht, und wo man diese schaffen könnte, erklärt Birgit Thron. Sie müssten in der Nähe von Attraktionen situiert sein, etwa beim Veranstaltungsforum. Aber: Auch diese dienen dann zum Ein- und Ausstieg und für Zwischenstopps in Bruck, nicht für heimische Betriebe. „Wir werden keine Parkplätze für Bus-Unternehmer schaffen“, betont Thron. Diese müssten ihren Fuhrpark auf Privatgrund abstellen – in eigenen Hallen oder auf angemieteten Flächen.

Eigene Halle?

Eine eigene Halle rentiere sich für ihn als Ein-Mann-Unternehmer nicht, sagt Gerhard Jakobs. Daher sucht er weiter nach einem Grundstück, das er als Abstellplatz mieten kann.

Doch bisher waren alle Bemühungen vergebens. Solange er nichts findet, wird er weiterhin darauf hoffen, dass die Stadt ihn am Volksfestplatz duldet. Birgit Thron verweist darauf, dass es im Stadtgebiet auch neutrale Parkplätze gibt, die Busse nicht verbieten. Dort könnte er über Nacht parken – wenn etwas frei ist.

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