Sensationeller Fund - Hobby-Schatzsucher macht spektakuläre Entdeckung im Westerwald
Ein Sondengänger entdeckte im Westerwaldkreis einen bedeutenden Schatz aus römischer Zeit. Insgesamt umfasst der Fund 2490 Münzen, Silber- und Keramikfragmente. Zuerst hatte die "Rhein-Zeitung" über den Fund berichtet.
Münzen im Westerwald gefunden
Der Fund wurde bereits im Februar 2024 gemacht. Erst jetzt gelangen Details an die Öffentlichkeit. Stefan Klein, der im Besitz einer Nachforschungsgenehmigung war, fand die Münzen sowie Silber- und Keramikfragmente mit einem Metalldetektor, einer sogenannten "Sonde", nahe der Oberfläche in einer Rückegasse.
Er informierte umgehend die zuständige Landesarchäologie in Koblenz, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Der Leiter der Außenstelle Koblenz, Timo Lang, betont gegenüber "Ippen Media": "Es war am wichtigsten, dass der Sondengänger mit entsprechender Genehmigung nicht selbst zu tief und viel gegraben, sondern uns verständigt hat."
Römischer Schatz soll 1800 Jahre alt sein
Die wissenschaftliche Auswertung dauert noch an, da die genaue Bestimmung der Münzen zeitintensiv ist. Neben naturwissenschaftlichen Untersuchungen werden auch CT-Scans eingesetzt. Mit den Analysen wollen die Forscher auch die Gründe für die Verbergung des Schatzes eingrenzen und bestimmen.

Der materielle Wert der Münzen wird als eher gering geschätzt, ihre historische Bedeutung sei jedoch immens. Wie der SWR berichtet, sind die Münzen der größte Fund dieser Art nördlich des Limes, des ehemaligen Grenzwalls der Römer. Die knapp 3000 Münzen sollen rund 1800 Jahre alt sein.
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Fundort liegt außerhalb des "Römischen Reiches"
Laut Berichten der "Frankfurter Rundschau" gehen die Forscher davon aus, dass der Fundort außerhalb des ehemaligen Römischen Reiches liegt, etwa 20 Kilometer nordöstlich des Limes. Dort lag in den 270er Jahren n. Chr. an Rhein und Mosel das sogenannte Gallische Sonderreich, das sich zwischen 260 und 274 n. Chr. vom Römischen Reich abgelöst hatte.
Solche Hortfunde sind innerhalb des Reiches häufig, außerhalb hingegen seltener. Die Forscher haben bereits erste Vermutungen zu dem Hintergrund des spektakulären Fundes geäußert: "Hier gibt es durchaus Vermutungen, dass man Germanen bestochen hat, Angriffe auf andere Reichsteile durchzuführen. Der Hortfund könnte also vielleicht als Bestechung gedacht gewesen sein, vielleicht handelt es sich auch um Beute", sagte Lang gegenüber "Ippen Media".
Sondengänger macht Fund aus Römerzeit in Bayern
Auch in Oberbayern machte ein Rentner bei einer Schatzsuche mit einem Metalldetektor einen beeindruckenden Fund aus der Römerzeit. Sebastian Aringer, der seit 18 Jahren die Schatzsuche als Hobby betreibt, entdeckte in der Nähe seines Hofes in Höhenberg eine römische Kniefibel aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Zusätzlich stieß er auf Gräber aus der Bronzezeit. „Da war mein wissenschaftliches Interesse geweckt“, erinnert sich Aringer.
Das Hobby des "Sondelns", bei dem ein Metalldetektor zur Suche nach metallischen Gegenständen genutzt wird, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Zu den häufig gefundenen Objekten gehören antike Münzen oder alte Patronenhülsen.