Stefan Gelbhaar hat seine Bewerbung um die Direktkandidatur im Kreisverband Berlin-Pankow für die Abgeordnetenhauswahl im kommenden Jahr eingereicht. Das bestätigte der Grünen-Politiker gegenüber FOCUS online. Ob er tatsächlich ins Rennen geschickt wird, entscheidet der Kreisverband am 8. November auf einer Wahlversammlung.
Gelbhaar wurde nach Belästigungsvorwürfen als Direktkandidat abgewählt
Gelbhaar hatte nach dem Aufkommen von Vorwürfen der sexuellen Belästigung auf eine Kandidatur auf der Berliner Landesliste der Partei verzichtet und wurde als Direktkandidat für den Wahlkreis Berlin-Pankow bei der Bundestagswahl abgewählt. Allerdings waren die zentralen Vorwürfe gegen ihn offenbar erfunden, so soll eine angeblich Betroffene unter falschem Namen eine gefälschte eidesstattliche Erklärung abgegeben haben.
Der ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zog im Januar Teile seiner Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Gelbhaar zurück. Im Kern waren Zweifel an der Identität einer der Frauen aufgekommen, die dem Sender die Vorwürfe versichert hatten. Es stellte sich heraus, dass der RBB die Person nie getroffen hatte. Gelbhaar hatte die Vorwürfe stets bestritten. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen die betreffende Frau wegen des Verdachts der Verleumdung.
Gelbhaar und der RBB haben in ihrem Rechtsstreit eine außergerichtlichen Einigung erzielt. Der Sender muss zudem eine Geldentschädigung an den Grünen-Politiker zahlen. Wie hoch die Strafe war, ist nicht öffentlich bekannt.