Mega-Stau zum Urlaubsstart morgen: Auswärtiges Amt schockt mit Wartezeiten von „bis zu einem Tag“
Ab 7. Juli starten doppelte Grenzkontrollen. ADAC warnt vor „massiver Staubildung“. Millionen Urlauber und Pendler müssen mit stundenlangen Wartezeiten rechnen.
Während am Wochenende Millionen Deutsche in die Sommerferien starten, verschärft sich die Lage an der polnischen Grenze dramatisch. Ab Montag, dem 7. Juli, führt unser Nachbarland Polen eigene Grenzkontrollen ein – zusätzlich zu den bereits bestehenden deutschen Kontrollen. Das Ergebnis: Doppelte Kontrollen, doppelte Wartezeiten und ein perfekter Sturm für das größte Stau-Chaos der Sommersaison. ADAC und Auswärtiges Amt warnen.
ADAC warnt: „Massive Staubildung“ verschärft Megastau-Tradition
Der ADAC schlägt mit dem Auswärtige Amt Alarm und weist deutsche Autofahrer eindringlich daraufhin: „Aufgrund der beiderseitigen Kontrollen ist an den Grenzübergängen mit massiver Staubildung zu rechnen.“ Die Automobilorganisation bestätigt, dass nicht nur Autofahrer betroffen sind: „Auch Bahnreisende müssen mit stichprobenartigen Kontrollen rechnen.“
Das doppelte Problem: Bereits ohne Grenzkontrollen entstehen zum Ferienstart traditionell sogenannte Mega-Staus auf deutschen Autobahnen. Die Autobahn GmbH warnt regelmäßig vor „größeren Staus im Norden“, besonders auf den Autobahnen A1 und A7. Nun kommen die polnischen Grenzkontrollen als zusätzlicher Staufaktor hinzu – während kürzlich in Italien der Asphalt auf wichtigen Urlauber-Routen buchstäblich schmilzt und weitere Mega-Staus verursacht.
- Die polnischen Kontrollen bringen konkrete Änderungen mit sich
- Start: Nacht von Sonntag auf Montag um Mitternacht
- Dauer: Zunächst bis zum 5. August 2025
- Schwerpunkt: Busse, Kleinbusse und Pkw mit vielen Insassen
- Besondere Aufmerksamkeit: Fahrzeuge mit getönten Scheiben
- Betroffene Grenzen: Deutsch-polnische und polnisch-litauische Grenze
Das Timing könnte kaum ungünstiger sein. Am 5. Juli beginnen die Sommerferien in Bremen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Gleichzeitig starten auch in Teilen der Niederlande die Ferien. Mit den zusätzlichen Grenzkontrollen droht nun eine Verschärfung der ohnehin angespannten Verkehrslage, während parallele Streiks in Frankreich und anderen Regionen den Urlaub 2025 für viele Reisende zusätzlich gefährden.
Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit haben wird, aber es gibt keinen anderen Weg.
Auswärtiges Amt weist auf Wartezeiten von „bis zu einem Tag“ ein
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise aktualisiert und erwähnt für Urlauber explizit: „Dies kann unter Umständen zu Wartezeiten im grenzüberschreitenden Verkehr führen.“ Besonders dramatisch wird die Lage an bestimmten Grenzübergängen: An den Übergängen Mamonowo/Grzechotki und Bagrationowsk/Bezledy können „Wartezeiten bis zu einem Tag“ nicht ausgeschlossen werden.
Binnengrenzkontrollen nach Polen: „Wir sind uns der Auswirkungen bewusst“
Polens Premierminister Donald Tusk begründete die drastische Entscheidung mit klaren Worten: „Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit haben wird, aber es gibt keinen anderen Weg.“ Der Schritt sei eine unmittelbare Reaktion auf die Kontrollen, die von deutscher Seite durchgeführt würden, heißt es.
Was sind Binnengrenzkontrollen?
Binnengrenzkontrollen sind vorübergehende Kontrollen an den Grenzen zwischen EU-Ländern, obwohl diese normalerweise im Schengen-Raum wegfallen. Sie dürfen nur in Ausnahmesituationen eingeführt werden und müssen zeitlich begrenzt sein. Deutschland führt bereits seit 2015 solche Kontrollen durch.
Konrad Szwed, Sprecher des polnischen Grenzschutzes, versicherte: Die Grenzschützer würden dafür sorgen, „dass die Bewohner der Grenzgebiete, insbesondere diejenigen, die zur Arbeit auf die andere Seite der Grenze pendeln, keine Unannehmlichkeiten erfahren.“
Regierung verspricht: „Bund will Staus vermeiden“ – aber wie?
Die Bundesregierung zeigt sich alarmiert. Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte, man wolle das „gemeinsame Problem“ der Migration auch gemeinsam lösen und Berlin stehe „im engen Austausch mit der polnischen Regierung“, um Belastungen möglichst gering zu halten. Eine Belastung kann auch diese harmlose Autofahrer-Gewohnheit werden, sie kostet in Italien ein Vermögen.