Der Top Secret Comedy Club im Londoner Covent Garden hat Menschen mit Botox-Behandlung den Zutritt verboten. Seit dem 5. März werden am Eingang Mimik-Tests durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Besucher ihre Emotionen zeigen können, berichtet die „New York Post“.
Das kuriose Verbot sei nach Beschwerden von Künstlern eingeführt worden, die Schwierigkeiten hätten, das Publikum zu lesen.
Comedy-Club führt Botox-Verbot ein: „Wir wollen, dass die Leute lachen, weinen, die Stirn runzeln“
„Unsere unglaublich talentierten Comedians sind es leid, vor ausdruckslosen Gesichtern zu spielen“, sagt Clubbesitzer Mark Rothman. „Comedy lebt von der Interaktion, und die Mimik spielt dabei eine große Rolle. Wir wollen, dass die Leute lachen, weinen, die Stirn runzeln, sich lustig machen, aber durch Botox erstarrte Gesichter beeinträchtigen die ganze Atmosphäre.“
Botox kann die Gesichtsmuskeln lähmen und so die Intensität der Mimik verringern. „Vor einem Publikum aufzutreten, dessen Gesicht wie eingefroren ist, kann unglaublich schwierig sein“, so der Komiker Andrew Mensah. Laut „NYP“ wurden im letzten Jahr in Großbritannien ungefähr eine Million Botox-Injektionen verabreicht.
Botox blockiert temporär die Muskelaktivität
Botox ist weit verbreitet und wird für eine Vielzahl von medizinischen und kosmetischen Anwendungen verwendet. Es handelt sich um den Handelsnamen des Botulinumtoxins, eines Proteins, das aus dem Bakterium Clostridium botulinum gewonnen wird. Besonders bekannt ist Botox für seine Anwendung zur Reduktion von Falten und feinen Linien im Gesicht, indem es die Muskelaktivität temporär blockiert.
Kosmetische Anwendungen von Botox sind sehr verbreitet und beliebt, insbesondere in den Ländern mit hohem Lebensstandard. Millionen von Menschen weltweit lassen sich regelmäßig mit Botox behandeln, um ein jugendlicheres Aussehen zu erreichen.
Botox-Wahn bei Gen Z: Experten warnen vor langfristigen Folgen
Sogar schon Vertreter der Generation Z greifen zu Botox, um Alterserscheinungen vorzubeugen. Laut einer Umfrage der American Academy of Facial Plastic and Reconstructive Surgery können sich fast 75 Prozent der unter 30-Jährigen eine Behandlung vorstellen.
Die Dermatologin Dr. Brooke Jeffy rät laut „USA Today“ von präventivem Botox ab. Botox sollte erst in den 30ern oder 40ern eingesetzt werden, wenn die Falten tatsächlich sichtbar werden. „Der richtige Zeitpunkt ist, wenn jemand wirklich anfängt, eine schwache, feste Linie zu sehen“, so Jeffy.