Zusätze für Kraftstoffe und Öle: Braucht Ihr Auto sie wirklich?

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Zusatzstoffe für Motoröl und Sprit versprechen Leistungssteigerung und Schutz vor Schäden. Doch nicht immer ist ihre Verwendung sinnvoll. Im Zweifel droht sogar ein Garantieverlust.

In den 1990er-Jahren war es bei Motorradenthusiasten und Autotuning-Liebhabern beliebt, Ölzusätze in ihre Motoren zu geben. Es wurde behauptet, dass diese Additive durch eine extrem dünne Teflonschicht auf den Zylinderwänden, Kolbenringen, Nockenwellen und Kurbelwellenlagern für einen besonders reibungslosen Betrieb sorgen würden. Die Hersteller dieser Produkte bewarben sie damals ungeniert mit Leistungssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich – eine Überprüfung dieser Behauptungen war für den Durchschnittsfahrer jedoch nicht möglich. Heutzutage gibt es immer noch eine Vielzahl von Zusätzen für Kraftstoff und Öl, die angeblich gut für das Fahrzeug sein sollen. Doch wie sinnvoll sind sie tatsächlich?

Hier kommt es stark auf den Anwendungsbereich an. Bei Kraftstoffen ist es so, dass diese grundsätzlich mit Additiven versetzt sind. Alleine um die deutsche Kraftstoffqualitätsnorm (DIN 228 für Benzin, DIN 590 für Diesel) zu erfüllen, werden 13 verschiedene Zusätze beigemischt. Der Einsatz von weiteren Additiven ist grade bei Super Plus und Super Diesel Geldverschwendung, wie Autoscout24 schreibt.

Zusatzstoffe können bei der Motorreinigung helfen

Die zusätzlichen Additive aus dem Zubehörhandel versprechen dabei eine noch bessere Leistung und sollen vor Schäden schützen. Sie werden entweder in den Kraftstoff oder das Motoröl gemischt. Es gibt dabei eine Vielzahl von Anwendungsbereichen für die Zusätze:

Verschlussdeckel fürs Motoröl wird abgeschraubt.
Zusatzstoffe im Motoröl sollen unter anderem für mehr Leistung sorgen (Symbolbild) © Pond5 Images/Imago
  • Reinigung: Im Motor und Kraftstoffsystem können sich mit der Zeit Ablagerungen ansammeln. Insbesondere dann, wenn viel Kurzstrecken gefahren wird, was für Dieselfahrzeuge besonders schädlich ist. Langfristig können Leistungsverluste oder Schäden die Folge sein. Reinigende und verschleißmindernde Zusatzstoffe sollen helfen, diese Ablagerungen zu vermeiden und das Aggregat leistungsfähig zu halten. Allerdings können Motorspülungen vor dem Ölwechsel zu Problemen führen, wie die Bild schreibt. So können gelöste Ölkohle-Teilchen die Leitungen verstopfen. Ein regelmäßiger Ölwechsel mit einem hochwertigen Motoröl ist daher ratsamer. Alternativ kann ein hochwertiges Additiv verwendet werden, das Ölschlamm und Ölkohle langsam und schonend löst. Und auch vorbeugende Kraftstoff-Zusätze sind meist weniger riskant.
  • Leistungssteigerung und Spritverbrauch: Die Zusatzstoffe werden hier dazu genutzt, um das verschmutzte Kraftstoffsystem zu reinigen und den Motor wieder auf Vordermann bringen.
  •  Schutz bei Standzeiten: Auch bei Oldtimern, die in den Winterschlaf geschickt werden, können die Additive laut Autoscout24 hilfreich sein. Die Zusätze können verhindern, dass die positiven Eigenschaften von Benzin verloren gehen. Die Ansammlung von Kondenswasser im Diesel und die drohende Rostbildung in Blechtanks kann so ebenfalls verhindert werden. Zudem unterbinden die Additive die Bildung von Dieselpest, die im Kraftstoffsystem Verstopfungen verursachen kann.
  • Flüssigkeitsverlust: Die Zusatzstoffe können aber auch bei konkreten Problemen, wie einem Flüssigkeitsverlust helfen. So können sie verhärtete Gummilippen an Wellendichtringen erweichen und Ölverlust stoppen.

In der Praxis helfen die Additive jedoch eher wenig und können das Problem sogar noch verschlimmern. Etwa, indem sie die Ölpumpe oder -kanäle verstopfen.

Einsatz von Additiven kann zum Garantieverlust führen

Hinzu kommt, dass die Autohersteller die Nutzung der Zusatzstoffe in der Regel untersagen. Ein Hinweis darauf findet sich beispielsweise in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Wird dennoch ein Additiv verwendet, kann im Schadensfall die Herstellergarantie erlöschen. Das ist beispielsweise bei einem Motorschaden, der sich oft vorher ankündigt, der Fall. Hier kann der Hersteller argumentieren, dass das Additiv nicht auf das Motoröl abgestimmt war und somit durch eine Verschlechterung des Abgasverhaltens den Schaden verursacht haben könnte.

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Die Bild rät daher dazu, folgende vier Grundregeln für den Einsatz von Additiven zu beherzigen:

  1. Solange die Herstellergarantie noch läuft, lieber auf Additive verzichten!
  2. Wenn Sie nach Ablauf der Garantie Additive nutzen, können Sie kaum etwas falsch machen und schützen dabei Ihren Motor. Die Anwendung stellt auch für Laien kein Problem dar.
  3. Moderne Dieselfahrzeuge stellen eine Ausnahme dar: Hier dürfen nur Zusatzstoffen von seriösen Herstellern verwendet werden, die ausdrücklich für Common Rail und Direkteinspritzer empfohlen werden. Beide Systeme sind sehr empfindlich und können durch falsche Zusätze beschädigt werden.
  4. Folgen Sie der Anleitung und beachten die empfohlene Dosierung der Hersteller!

Der Redakteur hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien..

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