Musks Ende als Trump-Vertrauter: Offizielle Entlassung durch US-Präsident steht an

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Elon Musk verlässt die Trump-Regierung nach nur vier Monaten. Konflikte und enttäuschende Ergebnisse prägen sein kurzes politisches Abenteuer.

Washington D.C. – Der Tech-Milliardär Elon Musk beendet nach vier turbulenten Monaten seine Tätigkeit als Leiter der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) in der Trump-Administration.

Der 53-jährige Unternehmer erklärte, seine Zeit als „spezieller Regierungsmitarbeiter“ laufe am Freitag (30. aus. Über ein kürzlich verabschiedetes Haushaltsgesetz zeigte sich der Milliardär „enttäuscht“, da das steigende Haushaltsdefizit durch vorgesehene Steuersenkungen seine Spar-Anstrengungen untergrabe.

Trump-Unterstützer Musk wollte radikal sparen – und scheiterte

Der in Südafrika geborene reichste Mann der Welt hatte als größter Spender im Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump eine steile politische Karriere hingelegt. Mit roter Maga-Baseballkappe trat er häufig an der Seite des Präsidenten auf und sorgte durch kontroverse Auftritte für Schlagzeilen. Sinnbildlich für seinen radikalen Sparkurs schwang Musk auf einer Bühne in Washington eine Kettensäge, die ihm vom ultrarechten argentinischen Präsidenten Javier Milei überreicht worden war.

Elon Musk (M) hört zu, als US-Präsident Trump während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus spricht.
Elon Musk (M) hört zu, als US-Präsident Trump während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus spricht. © Evan Vucci/dpa

Sein ehrgeiziges Ziel, zwei Billionen Dollar einzusparen, verfehlte der Tesla-Gründer jedoch deutlich. Nach Berechnungen des Magazins The Atlantic wurde lediglich ein Tausendstel dieses Betrags eingespart, obwohl zehntausende Staatsbedienstete im Zuge der radikalen Kürzungen ihre Arbeitsplätze verloren. Die Politikwissenschaftlerin Elaine Kamarck von der Brookings Institution sieht den Wendepunkt in Musks Regierungskarriere Mitte März, „als Musk bei mehreren Treffen im Oval Office und im Kabinett in Konflikte geriet“, wie sie der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Musk kritisiert Trumps Wirtschaftspolitik scharf

Zunehmend geriet der Tech-Unternehmer auch mit Trumps Wirtschaftspolitik in Konflikt. Besonders die drastischen Zollerhöhungen gegen wichtige Handelspartner missfielen dem Unternehmer. Trumps Handelsbeauftragten Peter Navarro bezeichnete er sogar als „dümmer als ein Sack Backsteine“.

Der US-Präsident selbst hält trotz der Differenzen weiter große Stücke auf seinen scheidenden Mitarbeiter. Trump, der Musk als „Genie“ bezeichnet, erklärte zu dessen Abschied, der Freitag werde zwar „sein letzter Tag sein, aber nicht wirklich, denn er wird immer bei uns sein“ und weiter helfen.

Trump und Musk: Politische Partnerschaft bleibt bestehen

Nach seinem Rückzug aus der Politik will sich Musk wieder verstärkt seinen Unternehmen widmen. Diese durchleben aktuell schwierige Zeiten: Tesla kämpft mit massiven Umsatzrückgängen und Gewinneinbrüchen, während der neunte Testflug der Riesenrakete Starship von SpaceX vor wenigen Tagen missglückte.

Politikwissenschaftlerin Kamarck glaubt nicht an ein Ende der Zusammenarbeit zwischen Trump und Musk. Die beiden Männer „mögen sich wirklich“, betont sie und prognostiziert: „Musk hat eine Menge Geld, das er in den Wahlkampf einbringen kann, wenn er sich danach fühlt.“ (sot mit afp)

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