„Hegt immer einen Groll“: Biograf enthüllt „wahren Grund“ für Trumps Harvard-Hass

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Wie geht Trump so hart gegen Harvard vor? Ein Biograf nennt nun einen möglichen Grund. Das Weiße Haus reagiert deutlich: „lügende Verlierer“.

Washington – Donald Trumps Streit mit der Elite-Universität Harvard erschüttert seit Wochen den Wissenschaftsbetrieb in den USA. Erst am Donnerstag, dem 29. Mai, hinderte eine Bundesrichterin die US-Regierung weiterhin daran, die Aufnahme ausländischer Studierender zu untersagen.

Nachdem sie dies vergangenen Freitag bereits vorläufig angeordnet hatte, verlängerte die Richterin den Stopp nun nach einer Anhörung. Seit Tagen poltert Trump währenddessen: „Harvard muss sich benehmen.“ Ein enger Vertrauter des Präsidenten wittert hinter dem aktuellen Kurs des Republikaners derweil eine alte Fehde.

Trumps Streit mit der Harvard-Universität geht weiter – Biograf vermutet „wahren Grund“

Die Trump-Regierung hat mehrere Universitäten, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft, mit finanziellem Druck an die Leine genommen, um etwa Diversitätsprogramme zu stoppen. Begründet wird das harte Vorgehen mit pro-palästinensischen Protesten an US-Universitäten und dem Vorwurf, antisemitische Vorfälle auf dem Campus zu dulden. Anders als andere Hochschulen widersetzt sich Harvard den Forderungen der US-Regierung.

Für Trump ist das Verhalten der Harvard-Universität ein Affront. Die Hochschule begegne den USA „mit großer Respektlosigkeit“ und manövriere sich immer weiter ins Abseits. „Sie wollen zeigen, wie schlau sie sind, und sie bekommen einen Tritt in den Hintern“, sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten im Weißen Haus. Der Präsident betonte, er wolle, dass Harvard „wieder großartig wird“ – doch stattdessen suche die Universität die Konfrontation und wolle „kämpfen“.

„Hat es nicht nach Harvard geschafft“: Biograf sieht Grund für Trumps Streit mit Eliteuni

Entgegen der offiziellen Begründung für den harten Kurs der Trump-Regierung vermutet Präsidentenbiograf Michael Wolff eine ganz andere Erklärung für den „Feldzug“ gegen die Harvard-Universität. Bereits seit Wochen gab es im Weißen Haus Gerüchte, dass Trump es auf die Hochschule abgesehen hat, weil Sohn Barron nicht aufgenommen wurde. First Lady Melania Trump war den Gerüchten kurz darauf entschieden entgegengetreten und wies sie zurück.

Im Streit mit der Elite-Universität Harvard will die US-Regierung von Präsident Donald Trump Medienberichten zufolge noch einen Schritt weitergehen.
Der Streit mit der Elite-Universität Harvard hat für Donald Trump womöglich einen persönlichen Grund. (Symbolbild) © IMAGO/Samuel Corum - Pool via CNP

Wolff sagte nun gegenüber The Dailybeast, Barron gar nicht der Auslöser für den harten Harvard-Kurs sei. Vielmehr sei Donald Trump selbst derjenige, der nicht an der renommierten Ivy-League-Universität studieren konnte. „Es ist wichtig, nicht zu viel Kalkül und Planung in seine Handlungen zu legen“, sagte Wolff. „Aber er hat es übrigens nicht nach Harvard geschafft. Trump hegt also immer einen Groll gegen die Ivy-League-Universitäten.“

Reaktion auf Harvard-Aussage: Trump-Sprecherin reagiert deutlich – „lügende Verlierer“

Das Weiße Haus reagierte prompt auf die Aussagen von Wolff und wies sie entschieden zurück. „The Daily Beast und Michael Wolff haben viel gemeinsam – beide verbreiten Fake News als Clickbait in dem hoffnungslosen Versuch, mehr zu sein als lügende Verlierer“, hieß es in einer Mail, die von dem Medium zitiert wird. „Der Präsident hätte sich nicht an einer überbewerteten, korrupten Institution wie Harvard bewerben müssen, um ein erfolgreicher Geschäftsmann und der einflussreichste Präsident der Geschichte zu werden.“ Wolff wurde zudem als „verlogener Scheißkerl“ bezeichnet.

Viele Menschen aus dem Umfeld von Donald Trump haben ihre Karriere an amerikanischen Elite-Universitäten gestartet. Ob sich der US-Präsident in den 1960er Jahren tatsächlich in Harvard beworben hat, ist nicht bekannt. Für sein Studium der Wirtschaftswissenschaften ging der Republikaner stattdessen 1964 zunächst an die Fordham Universität und wechselte dann zwei Jahre später an die Wharton School in Philadelphia. (fbu/dpa)

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