ATACMS-Veto der USA: Ukraine bereitet Attacken auf Russland mit eigenen Langstreckenwaffen vor
Trumps Verteidigungsminister soll den Ukrainern Angriffe mit US-Langstreckenwaffen in Russland untersagt haben. Kiew reagiert mit eigenen Waffen.
Kiew - Einen Frieden hat die US-Regierung des Präsidenten Donald Trump im Ukraine-Krieg bislang nicht bewerkstelligt, wie vom Republikaner eigentlich versprochen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) stattdessen berichtet, soll der US-amerikanische Verteidigungsminister Kiew Angriffe mit gelieferten US-Langstreckenwaffen auf Ziele in Russland untersagen. Und zwar schon seit Frühjahr.
Betroffen sind demnach ATACMS-Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Die Ukraine hatte mit den wuchtigen Raketen, die aus Himars-Mehrfachraketenwerfern verschossen werden, der russischen Armee schwere Verluste zugefügt. Wohl auch auf russischem Boden. Trump hatte dagegen schon während des Präsidentschaftswahlkampfes im Herbst 2024 bekräftigt, dass es unter ihm als US-Staatsoberhaupt keine Genehmigung mehr für Angriffe mit derlei Waffen durch die Ukrainer in Russland geben werde.
Gegen Ziele in Russland: Ukraine setzt laut Selenskyj auf eigene Langstreckenwaffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte nun am Sonntag (24. August), dem Unabhängigkeitstag seines Landes, laut Kyiv Independent, dass die Ukraine die Russische Föderation dagegen mit eigenen Langstreckenwaffen attackiere. Und zwar ohne sich mit den USA dabei abzustimmen. Dabei dürfte es wohl um zwei Waffentypen gehen: Langstreckendrohnen wie die Ljutyj, mit der die Ukrainer mehrere russische Öl-Raffinerien in Brand gesetzt haben.
Und wohl auch um den neuen Marschflugkörper, Marke Eigenbau, namens Flamingo. Die Ukrainer hatten erst kürzlich Bilder von dem mehrere Meter langen Marschflugkörper verbreitet, der ersten Erkenntnissen zufolge einen FAB-1000 Sprengkopf tragen soll. Also eine eigentliche Freifallbombe als Sprengkopf mit einem Gewicht von über einer Tonne und einer entsprechenden Zerstörungskraft beim Aufschlag in ein Ziel. Unbestätigten Berichten von Militärbloggern zufolge soll der große Marschflugkörper (siehe X-Video unten) eine Reichweite von bis zu 3000 Kilometern haben und bis zu 950 km/h schnell fliegen können.
Mit dieser Reichweite ließen sich theoretisch viele militärische Ziele des Moskau-Regimes des Kreml-Autokraten Wladimir Putin treffen. Angeblich kann das betreffende ukrainische Rüstungsunternehmen einen Flamingo-Marschflugkörper am Tag fertigen, andere Blogger deuten Seriennummern auf der Waffe entsprechend, dass schon hunderte gebaut wurden. Die Berichte lassen sich jedenfalls nicht unabhängig verifizieren, wie so oft nicht im blutigen Ukraine-Krieg.
Waffen im Ukraine-Krieg: Kiew bekommt viele Marschflugkörper von Donald Trump
Zwar soll Hegseth laut WSJ bei den ATACMS-Raketen ein Veto eingelegt haben, die ukrainischen Streitkräfte erhalten aber offenbar eine andere riesige Waffen-Lieferung aus den Vereinigten Staaten. Konkret: Wie dasselbe Medium berichtet, hat die US-Regierung den Verkauf von 3350 Marschflugkörpern des Typs ERAM an die Ukraine genehmigt. Die Waffen haben demnach eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern und sollen in sechs Wochen geliefert werden. Während die ukrainische Armee an der Pokrowsk-Front in die Offensive gegangen ist, hofft US-Vizepräsident JD Vance auf einen baldigen Frieden im Ukraine-Krieg. (pm)