Astronomen entdecken drei neue Monde im Sonnensystem

  1. Startseite
  2. Wissen

KommentareDrucken

Der Ringplanet Uranus, umgeben von sechs seiner 27 bekannten Monde. Die Aufnahme wurde am 6. Februar 2023 vom „James Webb“-Weltraumteleskop gemacht. © NASA, ESA, CSA, STScI, J. DePasquale (STScI)

Die Planeten Neptun und Uranus bekommen Zuwachs: Ein Forschungsteam entdeckt drei neue Monde, die die Planeten in teils sehr großem Abstand umkreisen.

Washington D.C. – Das Universum ist so groß, dass die Forschung dort immer wieder unbekannte Himmelskörper oder bisher unerwartete Phänomene entdeckt. Selbst in unserem Sonnensystem werden noch neue Entdeckungen gemacht, wie ein aktuelles Beispiel zeigt: Ein Forschungsteam um Scott Sheppard (Carnegie Science) hat gleich drei neue Monde im Sonnensystem entdeckt. Zwei der Monde umkreisen den Planeten Neptun, ein dritter neu entdeckter Mond umkreist den Uranus.

Die Monde, deren Entdeckung vom Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union (IAU) veröffentlicht wurden, sind klein und unauffällig. „Die drei neu entdeckten Monde sind die schwächsten, die jemals mit bodengebundenen Teleskopen um diese beiden Eisriesen-Planeten gefunden wurden“, erklärt Mitentdecker Sheppard in einer Mitteilung. „Es bedurfte einer speziellen Bildverarbeitung, um diese schwachen Objekte zu entdecken.“

Auf dieser Aufnahme des „James Webb“-Weltraumteleskops sieht man den Gasriesen Neptun (unten) im Infrarotlicht. Gut zu erkennen: Seine Ringe, sowie Methan-Eis-Wolken (helle Flecken auf dem Planeten). Außerdem sind sieben der 14 bekannten Neptun-Monde zu sehen.
Auf dieser Aufnahme des „James Webb“-Weltraumteleskops sieht man den Gasriesen Neptun (unten) im Infrarotlicht. Gut zu erkennen: Seine Ringe, sowie Methan-Eis-Wolken (helle Flecken auf dem Planeten). Außerdem sind sieben der damals 14 bekannten Neptun-Monde zu sehen. © NASA, ESA, CSA, and STScI

Die Planeten Uranus und Neptun haben insgesamt drei neue Monde

Zählt man den neuen Mond namens S/2023 U1 mit, kommt der Eisriese Uranus nun auf 28 natürliche Satelliten. Der neu entdeckte Himmelskörper hat einen Durchmesser von acht Kilometern und benötigt 680 Tage, um seinen Planeten einmal zu umkreisen. Genau wie die anderen Uranus-Monde soll S/2023 U1 nach einem Charakter von Shakespeare benannt werden.

Neptun, der äußerste Planet unseres Sonnensystems, hat mit der Entdeckung nun 16 Monde, die ihn umkreisen. Der hellere Neptun-Mond trägt vorübergehend die Bezeichnung S/2002 N5. Er hat einen Durchmesser von 23 Kilometern und benötigt fast neun Jahre, um den Neptun zu umkreisen. Der schwächer leuchtende Neptun-Mond (S/2021 N1) ist 14 Kilometer groß und benötigt ganze 27 Jahre, um seinen Planeten einmal zu umrunden. Wie alle anderen Neptun-Monde sollen die beiden Neuentdeckungen Namen aus der griechischen Mythologie erhalten. Die bisherigen Monde sind nach Meeresgöttern und Nymphen benannt.

Planet Anzahl Monde
Merkur 0
Venus 0
Erde 1
Mars 2
Neptun 16
Uranus 28
Jupiter 92
Saturn 145

Uranus und Neptun haben die Monde durch ihre Schwerkraft eingefangen

Die drei neu entdeckten Monde um Uranus und Neptun haben weit entfernte, exzentrische und geneigte Umlaufbahnen. Das deutet Fachleuten zufolge darauf hin, dass sie während oder kurz nach der Entstehung der Planeten von deren Schwerkraft eingefangen wurden. Ein besseres Verständnis darüber, wie die Planeten ihre Monde eingefangen haben, kann Astronomen dabei helfen, mehr über die frühen Jahre unseres Sonnensystems und die Bewegung der äußeren Planeten zu erfahren.

Die meisten Monde in unserem Sonnensystem hat der Planet Saturn mit 145 bekannten Monden. Jupiter folgt an zweiter Stelle mit 92 bestätigten Monden. (tab)

Auch interessant

Kommentare