Raumsonde „Odysseus“ ist auf dem Mond umgekippt – Nasa soll helfen

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Nach der ersten privaten Mondlandung gibt es Fragen: Warum sind die Funksignale schwächer und wo bleiben die Bilder vom Landegerät Odysseus?

Houston – Die erste private Mondlandung seit 1972 wirft einige Fragen auf, die nun nach und nach beantwortet werden. Besonders im Fokus steht dabei das unerwartet schwache Funksignal und die ausbleibende Veröffentlichung von Bildern des Landegeräts „Odysseus“ durch das ausführende Unternehmen Intuitive Machines.

Steve Altemus, der Leiter von Intuitive Machines, erklärte bei einer Pressekonferenz, dass „Odysseus“ bei der Landung nahe dem Südpol des Mondes umgekippt sei. Dies sei vermutlich auf ein bei der Landung verhaktes Standbein zurückzuführen. Trotzdem gibt es positive Nachrichten: „Die Sonne trifft auf die Solarzellen und lädt unsere Batterien auf“, so Altemus. „Wir versorgen das Raumschiff mit Strom und haben einen Ladezustand von hundert Prozent. Das ist fantastisch.“

Standbild aus dem Livestream der Pressekonferenz: Steve Altemus erklärt, wie das Mondlandegerät „Odysseus“ vermutlich auf dem Mond gelandet ist. © dpa/NASA/AP

Einige Antennen von „Odysseus“ zeigen Richtung Mond-Boden

Die meisten Geräte des Landegeräts, die sich auf der vom Boden abgewandten Seite befinden, sollen funktionstüchtig sein. Einzig das Kunstwerk von Jeff Koons – 125 kleine Stahlskulpturen – liegt vermutlich auf der dem Boden zugewandten Seite. Zudem sind einige Antennen nun wohl bodengerichtet, was die Kommunikation mit dem Landegerät erschwert. „Wir sammeln Daten“, erklärte Altemus auf der Pressekonferenz. „Odysseus“ sei stabil und etwa 300 Kilometer vom Südpol entfernt am geplanten Landeort angekommen.

Ursprünglich wurde angenommen, dass das Mondlandegerät aufrecht auf der Mondoberfläche steht. Diese Annahme basierte auf Sensoren in den Treibstofftanks, so Altemus. Der Nasa-Mondorbiter „Lunar Reconnaissance Orbiter“ soll am Wochenende Aufnahmen von „Odysseus“ machen und zur Erde senden, um die genaue Position und Ausrichtung des Geräts zu bestimmen.

Warum es noch keine Bilder vom Landegerät „Odysseus“ auf dem Mond gibt

Die Frage nach den fehlenden Bildern wurde ebenfalls beantwortet. Ursprünglich sollte die „EagleCam“ kurz vor der Mondlandung abgeworfen werden, um erstmals Aufnahmen einer auf dem Mond landenden Sonde zu machen. Aufgrund von Navigationsproblemen während des Landeanflugs, die das Technikteam mithilfe eines Nasa-Instruments schnell lösen musste, wurde jedoch entschieden, die „EagleCam“ während der Landung an Bord zu behalten. Die Kamera befindet sich immer noch an Bord von „Odysseus“ und soll in Kürze zum Einsatz kommen und könnte klären, in welcher Position das Mondlandegerät zum Stehen oder Liegen gekommen ist.

Das Team von Intuitive Machines und die Teams, die die Instrumente an Bord betreuen, sind nun bemüht, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Denn die Zeit drängt: Die Elektronik des Mondlandegeräts ist nicht für die Kälte der Mondnacht ausgelegt. „Wir wissen, dass sich die Sonne an diesem Landeplatz in etwa neun Tagen in jeder Konfiguration hinter unsere Solarzellen bewegen wird“, erklärte Tim Crain, Mitgründer von Intuitive Machines. „Im besten Fall werden wir weitere neun bis zehn Tage haben.“

So ähnlich dürfte es auf dem Mond aussehen: Die Raumsonde „Odysseus“ des privaten US-Unternehmens Intuitive Machines ist auf dem Mond gelandet und soll aufrecht stehen und Daten übertragen. (Künstlerische Darstellung)
So ähnlich sollte es auf dem Mond eigentlich aussehen: Die Raumsonde „Odysseus“ des privaten US-Unternehmens Intuitive Machines sollte aufrecht auf dem Mond stehen. Stattdessen ist sie wohl umgekippt. (Künstlerische Darstellung) © IMAGO/Intuitive Machines

Mondlandung: Auch die japanische Sonde „Slim“ ist nicht aufrecht gelandet

Die Situation erinnert an die der japanischen Raumsonde „Slim“, die im Januar auf dem Mond gelandet ist. Auch sie kam nicht aufrecht zum Stehen, sondern lag auf dem Kopf, was dazu führte, dass ihre Solarpanels in den ersten Tagen nach der Landung kein Sonnenlicht bekamen. Erst nach einigen Tagen konnte die Sonde genug Energie sammeln und von der Erde aus erreicht werden. Auch „Slim“ war nicht für die eiskalte Mondnacht ausgelegt und ist mittlerweile nicht mehr funktionsfähig. (tab)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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