Neuer Beweis im Fall der gesunkenen Bayesian: Fotos widersprechen Anschuldigung des Yacht-Herstellers

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Bilder der Luxusyacht Bayesian kurz vor dem Sinken sind aufgetaucht. Sie könnten entscheidende Anhaltspunkte liefern, wie es zu dem Vorfall kam.

Palermo – Am 19. August sank die dem Milliardär Mike Lynch gehörende Superyacht Bayesian. Lynch sowie seine 18-jährige Tochter Hannah starben bei dem Unglück. Warum die Yacht unterging, ist bislang ungeklärt. Es wird gerätselt, ob ein heftiges Unwetter die Ursache war oder ob es zu einer Art technischem Versagen an Bord kam.

Staatsanwaltschaft und Hafenbehörde ermitteln aktuell gegen drei Crewmitglieder. Neue Fotos, die die Yacht kurz vor ihrem Untergang zeigen, könnten nun allerdings ein anderes Licht auf die Ermittlungen werfen.

Ermittlungen um Ursache des Bayesian-Untergang dauern an – Neue Fotos aufgetaucht

Giovanni Costantino, der Besitzer von Perini Navi, dem Unternehmen, das die Bayesian 2008 baute, behauptete, dass die Crew Türen oder Luken offen gelassen habe. Dies hätte dazu geführt, dass Wasser eindringen und das Schiff kentern konnte. Er schloss einen technischen Defekt als Ursache für das Unglück aus, da die Bayesian seiner Meinung nach „unsinkbar“ war.

Hannah und Mike Lynch kamen beim Untergang der Yacht „Bayesian“ in Italien ums Leben. © picture alliance/dpa/Lynch family via TANCREDI/Perini Navi

Die Italian Sea Group (TISG), der italienische Hersteller der Superyacht, plant, die Crew und die Witwe von Lynch auf Schadenersatz in Höhe von über 200 Millionen Euro zu verklagen. Das Unternehmen behauptet, dass der Unfall einen erheblichen Imageschaden verursacht habe.

Aufnahmen zeigen Superyacht Bayesian kurz vor dem Unglück: Zweifel an Echtheit der Fotos

Jedoch sind nun Bilder aufgetaucht, die die Bayesian kurz vor ihrem Untergang zeigen. Sie zeigen, dass die Tür des Schiffes geschlossen war.

Die Fotos wurden von Karsten Borner, dem niederländischen Kapitän der Sir Robert Baden Powell, für eine Dokumentation des britischen Fernsehsenders ITV bereitgestellt. Im Gespräch mit dem Spiegel äußerte er seine Verwirrung über die wiederholten Versuche des Schiffbauers, die Schuld auf die Crew zu schieben.

Die Auswirkungen dieser neuen Erkenntnisse auf die laufenden Ermittlungen sind noch unklar. Die zuständigen Staatsanwälte erklärten, dass ihre Untersuchung noch einige Zeit dauern würde. Zudem muss das Wrack aus dem Meer geborgen werden. Laut dem englischen Nachrichtenmagazin The Standard liegt die Bayesian derzeit in etwa 50 Metern Tiefe auf dem Meeresboden. Ein Sprecher der Italian Sea Group bestritt jedoch die Authentizität des Fotos. (jus/sp)

Auch interessant

Kommentare