Baugenossenschaft kämpft gegen Insolvenz: Projekte stehen auf der Kippe

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Die Baustelle in Wielenbach steht aktuell still – und bis Herbst wird sich daran wohl nichts ändern. Insolvenzplan muss abgewartet werden © Ralf Ruder

Trotz einer Rettungsaktion bei der Maro-Genossenschaft kann das Bauprojekt in Wielenbach frühestens im Herbst fortgeführt werden – die Zukunft des Vorhabens in Wessobrunn ist noch unsicherer.

Wielenbach/Wessobrunn – Eine Nachricht, mit der kaum jemand gerechnet hatte, sorgte Mitte März für Schockmomente in den Rathäusern von Wielenbach und Wessobrunn: Die Maro hatte einen Insolvenzantrag gestellt – und in beiden Gemeinden sind bevorstehende oder aktuell laufende Bauprojekte der Genossenschaft, die sich auf Sozialwohnungen und Mehrgenerationenhäuser spezialisiert hat, in Planung beziehungsweise im Gange.

Nun vermeldete die MARO, dass eine große Aktion zur Rettung der Genossenschaft an den Start gegangen sei. „Innerhalb weniger Tage kamen private Unterstützungszusagen im Umfang von über einer Million Euro zusammen“, so die Maro in einer Pressemitteilung – und weiter: „Wenn wir die Gelder mobilisieren können, dann sind wir in der Lage, die Baustellen zügig fertigzustellen.“

Während dem Insolvenzverfahren darf nicht weitergebaut werden

Hoffnung ist also in Sicht – und im Wielenbacher Rathaus macht sich ein wenig Erleichterung breit. Dort steht das Projekt, bei dem es um den Bau von insgesamt zwei Häusern mit 25 Wohnungen geht, seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens still. Angesprochen auf die neuen Nachrichten der Genossenschaft, sagt Wielenbachs Bürgermeister Harald Mansi: „Wir sind zuversichtlich – und stehen weiterhin hinter der Maro.“ Der erfolgreiche Start der Rettungsaktion zeige auch, dass „Genossenschaften ein tragbares Modell sind“, so Mansi weiter.

In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag erklärte der Wielenbacher Rathauschef auf Nachfrage aus dem Gremium, dass es keine Chance gebe, während des laufenden Insolvenzverfahrens mit dem Bauprojekt weiterzumachen. „Das hat rechtliche Gründe“, so Mansi. Mit einem Abschluss des Verfahrens sei jedoch frühestens im Herbst zu rechnen.

Bürgermeister Guggemos: „Wir müssen abwarten“

Und wie schaut es in Wessobrunn aus? „Wir wissen noch nix Neues“, sagt Bürgermeister Georg Guggemos. Aktuell arbeite der Insolvenzverwalter mit dem Vorstand der Maro-Genossenschaft einen Insolvenzplan aus – darin soll auch geregelt werden, wie mit den anstehenden Projekten umzugehen ist. Ganz vom Tisch ist der Bau von 44 Wohnungen im Klostergut also noch nicht. „Wir müssen abwarten“, so Guggemos.

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