Europäischer Erfinderpreis für Dießener Ingenieur
Malta/Dießen – Die wohl größte Ehre für einen Ingenieur und Tüftler ist der „Europäische Erfinderpreis“, den das Europäische Patentamt seit 2006 an Menschen verleiht, die ihre Ideen in technische Fortschritte, Wirtschaftswachstum oder Verbesserungen im Alltag umsetzen.
In der Kategorie „Industrie“ gingen in diesem Jahr 550 Bewerber aus 75 Ländern an den Start, wobei sich der Dießener Richard Oberle und sein Partner Fiorenzo Dioni schon vor der Preisverleihung unter die letzten Drei platziert hatten.
Heute war es Malta soweit. Aufgeregt saßen Oberle und Dioni neben ihren Mitkandidaten im Publikum, als ihre Namen aufgerufen wurden. Sie hatten die Wahl gewonnen und bekamen auf der Bühne den „Europäischen Erfinderpreis“ überreicht. Und zwar für ihre gigantische „Giga-Press“, der weltweit größten Aluminium-Druckguss-Maschine mit besonders hoher Presskraft. Damit wird unter anderem die Automobilindustrie revolutioniert, weil man die Unterböden aus lediglich zwei bis drei Bauteilen herstellen kann. Mehrere in der Giga-Press angewandte Patente sind auf Richard Oberle eingetragen. Elon Musk war als erster von der 600 Tonnen schweren Presse überzeugt und fertigt seine Tesla-Unterböden damit in den USA und in seiner Brandenburger Giga-Factory.

Für den 85-jährigen Richard Oberle ist der Preis die Krönung seines Lebenswerks. Er lebt mit seiner Frau Carmen Maria Anhorn seit 2011 in Dießen, wo sie in der Schilcherstraße ein Haus gebaut haben. Er fährt aber immer noch oft nach Italien, wo sein Freund Fioreno Dioni Chefingeur bei der Firma „Idra“ ist, die die Giga-Press herstellt.