Erster Mensch stirbt nach Vogelgrippe-Infektion in den USA
Die Vogelgrippe fordert in den USA offenbar ihr erstes Todesopfer. Die Regierung plant massive Investitionen in den Kampf gegen das Virus.
Baton Rouge – Die USA melden den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1. Wie die Gesundheitsbehörden des südlichen Bundesstaates Louisiana am Montag mitteilten, starb ein 65-jähriger Patient, der zuvor wegen einer Atemwegserkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden war.
Erster Todesfall nach Vogelgrippe-Infektion in den USA: Mann hatte Kontakt mit kranken und toten Vögeln
Den Behörden zufolge handelte es sich um einen älteren Patienten, der bereits an anderen Krankheiten litt. Trotz dieses Todesfalls werde das von der Viruserkrankung ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit nach wie vor als „gering“ eingeschätzt.
Der Mann war Ende Dezember ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie die Gesundheitsbehörde CDC damals mitteilte, handelte es sich um den ersten schweren Fall der Viruserkrankung in den USA. Der Patient habe Kontakt mit kranken und toten Vögeln gehabt. Eine Genanalyse habe ergeben, dass er mit dem H5N1-Virus infiziert wurde, hieß es.

Im Sommer hatte sich in Mexiko der erste registrierte Todesfall in Zusammenhang mit H5N1 überhaupt abgespielt. Ein 59-Jährige war mit Fieber und Atemnot ins Krankenhaus gekommen, starb wenig später.
H5N1 in den USA: Biden-Regierung will 306 Millionen Dollar in Virus-Bekämpfung investieren
Erst am Freitag (3. Januar) hatte die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden mitgeteilt, mehrere hundert Millionen Dollar in den nationalen Kampf gegen die Vogelgrippe investieren zu wollen. Demnach sollen 306 Millionen Dollar (296 Millionen Euro) in Bereitschafts- und Überwachungsprogramme sowie die medizinische Forschung gegen das H5N1-Virus fließen. „Auch wenn das Risiko für den Menschen gering ist, bereiten wir uns immer auf alle möglichen Szenarien vor“, erklärte Gesundheitsminister Xavier Becerra.
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Seit Beginn des Jahres 2024 ist in den USA nach offiziellen Zahlen bei 66 Menschen eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus festgestellt worden. Weitere Fälle könnten laut den Behörden unentdeckt geblieben sein. Zwar wurde bislang keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung festgestellt, Forscher zeigten sich angesichts der hohen Verbreitungszahlen jedoch alarmiert.
Fachleute warnen: Vogelgrippe-Mutation könnte Pandemie auslösen
Demnach besteht das Risiko, dass sich die Vogelgrippe mit der saisonalen Grippe vermischt und dadurch eine Pandemie wie in den Jahren 1918 und 2009 ausgelöst wird. Mit Infektionen bei Rindern war das H5N1-Virus näher an den Menschen herangekommen, jetzt der erste Todesfall. „Das ist ein Erreger, den man sehr ernst nehmen muss“, warnte Virologe Hendrik Streeck im Sommer bei IPPEN.MEDIA.
Das Vogelgrippevirus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht. Die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an – parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit. (moe/afp)