Kunterbunte Warnhinweise an Kemptens Straßen: Der Verein flke macht mit Sprühdosen auf gefährliche Stellen im Stadtverkehr aufmerksam.
Kempten – Matthias’ Hände sind kunterbunt: rot, gelb, weiß. Er sprüht ein großes Warndreieck auf den Gehweg gegenüber der Residenz. „Hier wäre ein breiter, gut sichtbarer Zebrastreifen wünschenswert, um den vielen Fußgängern die gefahrlose Querung der Straße möglich zu machen“, erklärt er und schüttelt eine Farbsprühdose. Matthias gehört zum Verein „Freundeskreis für ein lebenswertes Kempten“(flke). Der hat die Bevölkerung aufgerufen, gefährliche, unübersichtliche und verbesserungswürdige Punkte in der Verkehrsinfrastruktur zu melden. Die Resonanz war beachtlich: 138 Meldungen sind eingegangen, etwa 20 Stellen hat der „flke“ jetzt mit deutlich sichtbaren Warndreiecken und einem großen Fragezeichen markiert: „Sicher mobil in Kempten?“, steht jetzt auf dem Gehweg.
Zu viele unsichere Stellen in Kempten
„Es gibt viel zu viele unsichere Stellen,“ stellt „flke“-Sprecherin Gesine Weiß fest. Da hat man viel zu tun.“ Zum Beispiel am Kreisel vor dem ehemaligen Kaufhaus „Galeria“: Dort kritisieren die Bürger gefährliche Ein-und Ausfahrten für Auto-und Radfahrer. Andernorts wird moniert, dass vor einer Ampel die rote Farbe für den Aufstellbereich für Radler einfach wegasphaltiert worden ist. Radwegparker, nervende Ampelschaltungen, zugewachsene Sichtachsen, schlechte Oberflächen auf Geh-und Radwegen, zu schmale Gehwege für Hunderte von Schülern und und und ...: Die Liste ist lang, reicht vom Carl-von-Linde-Gymnasium bis zur Duracher Straße in Sankt Mang. Die legalen Sprayer vom Freundeskreis sprühen, was ihre Spraydosen hergeben – es reicht bei weitem nicht, um alle gemeldeten Gefahrstellen zu markieren. Im September wollen sie nachlegen.
Im Rahmen der erstmals auch in Kempten durchgeführten „Europäischen Mobilitätswoche“ planen Weiß und Freunde eine spezielle Radtour durch die Stadt: „Zusammen mit Mobilitätsmanager Stefan Sommerfeld und Mitgliedern des Stadtrates fahren wir einige der markantesten Punkte an und diskutieren vor Ort über Lösungsmöglichkeiten.“ Könnte spannend werden, diese Radltour am 22. September: „Wir hoffen, dass auch die OB-Kandidaten für die Wahl am 8. März 2026 mitradeln,“ sagt Gesine Weiß und greift wieder zur Spraydose.
Weitere Infos zur Aktion gibt es auf der Homepage vom flke.
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