Bayern-Star Kim leistet 540 Sozialstunden
Im Rahmen seines obligatorischen Militärdienstes in Südkorea leistet Bayern-Star Minjae Kim auch noch 540 Sozialstunden.
München - Bayerns kompromissloses Abwehr-Monster zeigt sich von seiner sozialen Seite. Durch den Gewinn der Asienspiele im Jahr 2018 wurde der südkoreanische Innenverteidiger zwar vom regulären 18-monatigen Wehrdienst befreit. Dennoch hat Kim seinem Land gegenüber Verpflichtungen.
Vor seinem Wechsel zum deutschen Rekordmeister absolvierte Kim im vergangenen Sommer für insgesamt drei Wochen sein obligatorisches Basistraining im Militär. Wie die tz erfuhr, muss der Südkoreaner zusätzlich insgesamt 540 Sozialstunden leisten. Umgemünzt auf Deutschland wären das etwas mehr als 67 Arbeitstage. Eine Aufgabe, die Kim Spaß macht. Aber gleichzeitig auch ein knackiges Programm zusätzlich zu seinem Job beim FC Bayern und den Länderspielen mit der Nationalmannschaft.
In den Sozialstunden gibt Kim jungen südkoreanischen Fußballern Karriere-Tipps, auch in Sachen Einstellung. Dabei ist es sogar von Vorteil, dass der Verteidiger eine durchwachsene Rückrunde beim FC Bayern durchlebte. So kann er den Talenten nicht nur von den Sonnenseiten des Sports erzählen, sondern auch Ratschläge geben, wie man schwierige Karriere-Phasen übersteht.
Die Zeitverschiebung macht die verantwortungsvolle Aufgabe nicht gerade leichter. Derzeit ist Südkorea Deutschland sieben Stunden voraus. Während der Saison mit dem FC Bayern hält Minjae seine Vorträge meist zwei Stunden lang nach dem Vormittagstraining mittels Video-Schalte. Aktuell – während der Sommerpause – befindet er sich in seiner Heimat. Dort versucht er, den Nachwuchsfußballern vormittags und nachmittags zu helfen. Bis Ende April muss Minjae seine insgesamt 540 Sozialstunden abgeleistet haben.
Auf dem Rasen will Kim in der kommenden Spielzeit keine Gefälligkeiten verteilen. „Ich muss mich verbessern“, sagte er Ende Mai dem koreanischen Portal „Footballist“ mit Blick auf seine aus seiner Sicht „nicht zufriedenstellende“ vergangene Saison.
Während Kim, der 2023 für eine Ablöse von knapp 45 Millionen Euro vom damaligen italienischen Meister Neapel als bester Verteidiger der Serie A nach München gewechselt war, eine starke Hinrunde zeigte, wurde er nach seiner Rückkehr vom Asien Cup im Winter überraschend von Thomas Tuchel aus der Startelf genommen. Wenn er dann wieder zum Einsatz kam, leistete er sich in der ohnehin schon vom damaligen Trainer verunsicherten Mannschaft Fehler. „Als Verteidiger habe ich immer mit Überzeugung gespielt. Doch hier waren solche Eigenschaften nicht immer gefragt, was zu inneren Konflikten bei mir führte“, erklärte Kim.

Bayern-Boss Eberl plant mit Kim
Die Saisonpause wolle er zum Reflektieren nützen. „Wenn eine Saison vorbei ist, denkt man als Spieler immer viel nach. Was habe ich richtig gemacht, was hat gefehlt und was wird benötigt“, so Kim, der ankündigte: „In der nächsten Saison werde ich noch stärker sein.“
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Wird das noch im Trikot des FC Bayern sein? Nach tz-Informationen plant die sportliche Führung um Sportvorstand Max Eberl mit ihm. Auch Kim selbst will sich beim FC Bayern (Vertrag bis 2028) durchbeißen. Bald ohne Militär-Belastung. Philipp Kessler, Manuel Bonke