Möglicher Gewinn für Russlands Wirtschaft: Erdogan will Handel mit Putin intensivieren

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Möglicher Gewinn für Russlands Wirtschaft: Erdogan will Handel mit Putin intensivieren

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan möchte die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland ausbauen. Doch in der Nato sieht man die Beziehung sowieso schon kritisch.

Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich für einen intensiveren wirtschaftlichen Austausch mit Russland ausgesprochen. In einem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin habe Erdogan am Sonntag seinen Willen bekundet, „die Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Russland in einer Reihe von Bereichen zu verstärken und insbesondere das Handelsvolumen auszuweiten“, teilte das türkische Präsidialamt mit.

Zusammenarbeit mit Putin: Erdogan begründet russische Verbindungen mit Öl-Abhängigkeit

Putin und Erdogan: Die Türkei will den wirtschaftlichen Handel mit Russland ausweiten.
Putin und Erdogan: Die Türkei will den wirtschaftlichen Handel mit Russland ausweiten. © Alexander Kazakov/IMAGO

Die Türkei hatte Russlands Einmarsch in der Ukraine zwar verurteilt, nahm seitdem aber eine neutrale Haltung zu dem Konflikt ein und schloss sich den gegen Moskau verhängten westlichen Sanktionen nicht an. Erdogan begründete dies mit der Abhängigkeit seines Landes von russischen Öl- und Gaslieferungen.

Türkei könnte Zwischenhändler für Russlands Wirtschaft sein

Die Türkei ist eines der am engsten mit Russland verbundenen Nato-Länder. Erdogan telefoniert regelmäßig mit Putin und bot schon mehrfach an, im Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln.

Die enge wirtschaftliche Verbindung zwischen der Türkei und Russland stieß zuletzt auf Kritik. Entscheidungsträger in Washington hegen seit langem die Befürchtung, dass die Türkei als Zwischenhändler benutzt wird, um Russland Zugang zu militärischen Gütern zu verschaffen.

Türkei verhängt auf amerikanischen Druck Export-Sperre

Zuletzt habe die Türkei auf Druck der USA Handelsbeschränkungen eingesetzt, die sich auf sogenannte „Schlachtfeldgüter“ beziehen, berichtete die Financial Times (FT) Ende Oktober. Gemeint sind damit auch Mikrochips und Fernsteuerungssysteme, die immer wieder in russischen Waffen entdeckt werden, nachdem sie im Krieg gegen die Ukraine genutzt wurden.

Die verbotenen Güter stammen aus einer Liste von 50 „hochprioritären“ westlichen Gütern, die die USA, Großbritannien, die EU und Japan als entscheidend Importe für Russlands Waffenindustrie eingestuft haben, berichtet die Wirtschaftszeitung. (mit Material der AFP)

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