So groß wie ein Moskito: China entwickelt Mini-Kampfdrohnen für „Spezialeinsätze“
Chinesische Forscher stellen eine Mini-Drohne vor, die es so wohl noch nie gab. Sie soll einem Bericht aus China zufolge eine heikle Aufgabe übernehmen können.
Hunan - Die Welt bleibt in Aufruhr. Der Ukraine-Krieg geht unvermindert brutal weiter. Und im Nahost-Konflikt gilt derzeit eine wohl recht wackelige Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel.
Ansage auch an Taiwan? China entwickelt winzige Drohne für das „Schlachtfeld“
In dieser Gemengelage hat China eine militärische Neuentwicklung verkündet, deren militärischer Zweck und die Rhetorik dazu Fragen aufwerfen. Es handelt sich um eine Mini-Drohne, die es so wohl noch nie gab. Die Forschungseinrichtung, die sie entwarf, und die Aussagen von der Vorstellung des winzigen Luftgefährtes, rücken auch den China-Taiwan-Konflikt in den Fokus.
Peking nutzt mutmaßlich militärische Durchbrüche traditionell, um den Druck auf den nach Einwohnern viel kleineren Inselstaat zu erhöhen, dessen Eroberung ein erklärtes Ziel unter dem autokratischen Präsidenten Xi Jinping ist. Die winzige Drohne, an der der chinesische Staatsapparat tüfteln ließ, ist laut Entwicklern zumindest für das „Schlachtfeld“ gedacht.
China präsentiert Miniatur-Drohne: Sie soll militärischen Zwecken dienen
„Dieser Mikrorobotertyp eignet sich besonders für Spezialeinsätze wie die Informationsaufklärung auf dem Schlachtfeld“, erklärte Liang Hexiang, ein Student an der Nationalen Universität für Verteidigungstechnologie laut amerikanischem Nachrichtenmagazin Newsweek dem Sender China Central Television. Die vorgestellte Mini-Drohne ist laut Newsweek nur zwei Zentimeter lang, drei Zentimeter breit und wiegt angeblich weniger als 0,2 Gramm. Sie soll wegen ihrer minimalen Größe sehr gut für Aufklärungsmissionen geeignet sein, den Aussagen zufolge kann sie wohl mitten in Gefechten eingesetzt werden.
Was Bedenken in Taipeh mutmaßlich erhöhen dürfte, wofür das Gerät tatsächlich konzipiert wurde, während der chinesische Machtapparat ferner militärisch mit dem Russland-Regime des Kreml-Autokraten Wladimir Putin verbündet ist. Laut des Berichts soll sich die Mini-Drohne auch für Such- und Rettungsmissionen eignen, sollten zum Beispiel Gruppen an Soldaten nach Kämpfen im Gelände versprengt und auf sich allein gestellt sein. So jedenfalls die Theorie.
China-Taiwan-Konflikt: Immer wieder Peking-Provokationen im Südchinesischen Meer
Newsweek veröffentlichte einen Screenshot der Drohne, die demnach so klein wie ein Moskito sein soll und auf der Aufnahme einer Fliege ähnlich aussieht, weswegen der Antrieb mittels Flügel funktionieren dürfte. Experten sollen den Einfluss solcher Miniatur-Drohnen bezweifeln. So zitiert das US-Magazin etwa den Militär-Analysten Bryce Barros vom Truman National Security Project in Washington: „Der Einfluss dieser mückengroßen Drohne auf die Überwachung in Kriegszeiten wird aufgrund ihrer begrenzten Kapazität, ihrer geringen Reichweite und der vermutlich kurzen Batterielebensdauer wahrscheinlich minimal sein.“
Experten zufolge sollen die Mini-Drohnen kaum länger als eine halbe Stunde fliegen können, ihre Reichweite sei ferner auf wenige Kilometer begrenzt, weswegen die Drohnen-Piloten sie sehr nahe ans Kampfgeschehen heranbringen müssten. Immer wieder sorgen militärische Neuentwicklungen der autokratisch regierten sozialistischen Volksrepublik China in der demokratischen Republik China (Taiwan) dennoch für große Aufregung und Aufmerksamkeit. Etwa als Bilder vermeintlicher „Invasions-Frachter“ der Chinesen auftauchten. Oder durch die andauernde Präsenz von Pekings Kriegsschiffen zwischen dem Südchinesischem Meer und dem Ostchinesischen Meer im Indopazifik. (pm)