Netanjahu zu Hamas: "Ergeben oder sterben"

Vergrößern des Bildes Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: "Wer glaubt, dass wir aufhören werden, ist fernab jeder Realität." (Quelle: Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa/dpa-bilder)
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Israel soll die Verhandlungen mit der Hamas erneut aufgenommen haben. Die Armee meldet, die Hamas-Hochburg Dschabalia eingenommen zu haben. Alle Infos im Newsblog.

Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:

Blinken: "Höre niemanden, der von der Hamas verlangt, aufzuhören"

19.05 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat erneut auf "gezieltere" militärische Operationen Israels im Gazastreifen gepocht. "Wir erwarten und wollen eine Verlagerung zu gezielteren Operationen mit einer geringeren Anzahl von Kräften sehen, die sich wirklich auf die Führung der Hamas, das Tunnelnetzwerk (...) konzentrieren", sagt Blinken in Washington. Wenn das geschehe, werde auch die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen zurückgehen.

Die US-Regierung hatte diese Erwartung bereits in der vergangenen Woche nach dem Besuch des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, in Israel geäußert. Blinken machte gleichzeitig deutlich, dass er von der internationalen Gemeinschaft deutlichere Worte zum Vorgehen der islamistischen Hamas erwarte. "Und was mir auffällt, ist, dass wir immer wieder hören, wie viele Länder auf ein Ende dieses Konflikts drängen, das wir alle gerne sehen würden", sagt er.

Er fügt aber hinzu: "Ich höre praktisch niemanden, der von der Hamas verlangt, aufzuhören, sich hinter Zivilisten zu verstecken. Dass sie ihre Waffen niederlegen, dass sie sich ergeben." Der Gaza-Krieg könne nicht damit enden, dass die Hamas-Terroristen an Ort und Stelle blieben und ihre Absicht erklärten, die Angriffe vom 7. Oktober wiederholen zu wollen. "Das ist nicht im Interesse Israels. Es ist nicht im Interesse der Region. Es ist nicht im Interesse der Welt."

Israels Armee erschießt zwei Palästinenser im Westjordanland

18.59 Uhr: Israelische Soldaten haben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums einen 27 Jahre alten Mann in der Nähe von Hebron im Westjordanland getötet. Die israelische Armee teilt mit, der Fahrer eines Autos sei nach einem Rammangriff an einer Kreuzung "neutralisiert" worden. Wen oder was der mutmaßliche Angreifer mit seinem Auto rammen wollte, teilt die Armee nicht mit.

Israelische Medien meldeten, der Mann habe versucht, israelische Soldaten anzufahren. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Angaben der Armee niemand. Am Nachmittag wurde dann nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 16-Jähriger bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten in dem Dorf Husan westlich von Bethlehem erschossen. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

Die Lage im von radikalen israelischen Siedlern besetzten Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober verschärft. 291 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums getötet. Seit Jahresbeginn kamen dem Ministerium zufolge insgesamt 487 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, bei Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben. Auch die Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser hatte sich verschärft.

18.20 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erteilt einem baldigen Ende der Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eine Absage. "Wir setzen den Krieg bis zum Ende fort. Er wird weitergehen, bis die Hamas beseitigt ist – bis zum Sieg", sagt Netanjahu in einer Videobotschaft. "Wer glaubt, dass wir aufhören werden, ist fernab jeder Realität." Israel werde nicht aufgeben, bis alle Ziele erreicht seien. Diese seien "die Eliminierung der Hamas, die Freilassung unserer Geiseln und die Beseitigung der Bedrohung aus dem Gazastreifen".

Dabei betont Netanjahu erneut, dass alle Hamas-Terroristen, "vom ersten bis zum letzten, dem Tod geweiht" seien. Dabei greife Israel die Hamas sowie ihre Komplizen "in nah und fern" an. Sie hätten nur zwei Möglichkeiten: "Ergeben oder sterben", sagte Netanjahu weiter. Medienberichten zufolge laufen derzeit im Hintergrund Gespräche über eine weitere Feuerpause unter Vermittlung Katars.