SUV-Trend in München setzt sich weiter fort: „Bedeutet eine Steigerung um 403 Prozent“
Der SUV-Trend scheint kein Ende zu nehmen. Im Gegenteil: Immer mehr SUV werden laut Statistischen Amt in München gemeldet.
München – Die bayerische Landeshauptstadt scheint wahrlich die Stadt der SUV zu sein. In wohl kaum einer anderen Stadt fahren ähnlich viele Menschen mit den sogenannten „Sports Utility Vehicles“ – was oft hitzig diskutiert wird. Die SUV-Welle scheint München weiter zu überrollen und die Zahl an gemeldeter SUV weiter zu steigen, wie eine Erhebung des Statistischen Amts München nahelegt. Demnach waren Ende Februar 2024 105.931 Stück des Fahrzeugtyps in München gemeldet. Das entspricht über 14 Prozent aller gemeldeter Pkw in der Landeshauptstadt.
SUV-Trend in München: Steigerung enorm
Das Statistische Amt München schreibt auf der Plattform X: „SUV-Trend in #München hält weiterhin an. Zum 29.02.2024 waren insgesamt 747 763 Pkw in München gemeldet, von denen 105 931 (14,2 % an allen zugelassenen Pkw) ein SUV waren. Vor zehn Jahren (28.02.2013) waren es lediglich 21 045 SUV (3,2 %). Dies bedeutet eine Steigerung um 403,4 %.“ Innerhalb von zehn Jahren ist der Anteil an SUV in München somit über 400 Prozent angestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Erstzulassungen der SUV jedoch. Im Februar 2023 wurden 3.408 SUV neu zugelassen, dieses Jahr waren es „lediglich“ 3.131 – ein Rückgang von acht Prozent.
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SUV-Trend in München reiht sich ein in deutschlandweite Entwicklung
Ähnliche Tendenzen wie in der bayerischen Landeshauptstadt zeigen sich auch auf bundesdeutscher Ebene. Mit einem Zuwachs von 9,5 Prozent stellen Geländewägen und SUV erneut das stärkste Segment bei den Neuzulassungen im Jahr 2023, wie die Automobil-Zeitschrift Auto Motor und Sport Anfang 2024 mitteilte. Demnach bekamen rund 1,179 Millionen Geländewägen und SUV im vergangenen Jahr eine Neuzulassung in Deutschland.
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Bei insgesamt rund 2,845 Millionen Pkw-Neuzulassungen bedeute dies einen Marktanteil von 41,5 Prozent. Im Vorjahr waren es den Angaben zufolge noch 40,6 Prozent. Der starke Anteil am Gesamtmarkt liegt laut Auto Motor und Sport an der großen Anzahl an Modellen. 2023 seien insgesamt 146 SUV-Baureihen am Start gewesen.
Auch in der Zahlungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lässt sich herauslesen, dass der Marktanteil für diese Art von Fahrzeugen in den letzten Jahren massiv angestiegen ist. 2010 betrug der Anteil an SUV noch rund 10 Prozent des Pkw-Markts.
Allerdings hat sich auch das statistische Zählverfahren geändert, wie der ADAC erklärt. Das KBA weist das Fahrzeugsegment SUV demnach erst seit 2015 gesondert aus: Bis dahin wurden alle Offroad-ähnlichen Fahrzeuge als Geländewagen geführt.
Unterschied zwischen SUV und Geländewagen
Beide Fahrzeugtypen lassen sich sportlich fahren, haben zumindest optional Allrad und ähneln sich von der Optik sehr. Der Unterschied zwischen SUV und Geländewägen liegt im Typgenehmigungsverfahren. Während ein SUV im Unterschied zur Limousine lediglich durch eine erhöhte Bodenfreiheit und die mehr oder weniger charakteristische Karosserieform gekennzeichnet ist, muss ein Geländewagen sehr genauen Kriterien erfüllen, um als geländetauglich zu gelten.
Neben einem obligatorischen Allradantrieb und einer Differenzialsperre (oder einer vergleichbaren Vorrichtung) gibt es weitere Minimalanforderungen für einen Geländewagen wie die Steigfähigkeit (am Berg) von wenigsten 30 Prozent.
Verwendete Quelle: ADAC
Diskussion um höhere Parkgebühren für SUV schlagen auch nach München über
In Paris werden schon länger Maßnahmen angegangen, die den Autoverkehr reduzieren sollen, zugunsten einer höheren Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Ab September müssen SUVs und Geländewagen in der französischen Hauptstadt höhere Parkgebühren zahlen, wie die Stadt Anfang 2024 bekannt gab. Die Debatte über ähnliche Ansätze ist in Deutschland schon länger angekommen – darunter auch in Koblenz.
Auch in München schlägt die Diskussion Wellen. Die Union beispielsweise sieht in der Verdreifachung der Parkgebühren das Ziel, Innenstädte autofrei zu machen „Dabei bedeutet autofrei aber nicht automatisch bürgerfreundlich“, wie Ulrich Lange, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion für Verkehr auf Anfrage von IPPEN.MEDIA sagte.