Beschlagnahmte Yacht: Zum ersten Mal geht russisches Vermögen an die Ukraine
Eine Superluxusyacht, die einem russischen Oligarchen gehörte, wird nun zugunsten der Ukraine verkauft. Dies markiert das erste Mal, dass russisches Vermögen direkt der Ukraine zugutekommt.
Frankurt – Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wird über Sanktionen diskutiert. Schließlich entstand die Maßnahme, die Luxusyachten der russischen Oligarchen zu beschlagnahmen, die sich in vielen europäischen Häfen wie Ibiza, Monaco und Kroatien befanden. Nach Informationen von Business Insider soll nun erstmals ein beschlagnahmtes Vermögen verkauft und der Erlös an die Ukraine weitergeleitet werden.
Demnach soll es sich um die Luxsusyacht von Viktor Medwedtschuk handeln. Die ukrainische Agentur, eine staatliche Institution zur Aufdeckung von Vermögenswerten aus Korruption und anderen Straftaten, habe angekündigt, dass die niederländische Auktion Troostwijk Auctions den Verkauf der 92 Meter langen Yacht, der Royal Romance, abwickeln wird.
Superyacht von Viktor Medwedtschuk beschlagnahmt: Politiker verhaftet wegen Landesverrat
Politiker und Oligarch Viktor Medwedtschuk wurde aufgrund seiner pro-russischen Aktivitäten die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Dazu wurde er von den USA im März 2014 wegen seiner vermeintlichen Rolle bei der russischen Annexion der Krim mit Sanktionen belegt.
Im April 2022 erfolgte durch ukrainische Spionageabwehrbeamte die Verhaftung. Die Anklage: Landesverrats. Ein paar Monate später wurde er gegen 200 ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht, nachdem er kurz nach seiner Verhaftung um einen solchen Austausch ersucht hatte.

Herausforderungen beim Verkauf eingefrorener Oligarchen-Yachten
Der Verkauf von Yachten, die im Besitz von sanktionierten Personen stehen, gestaltet sich schwierig. Da die meisten dieser Yachten „eingefroren“ und nicht beschlagnahmt sind, gehören sie nicht den ausländischen Regierungen, was bedeutet, dass sie ohne spezielle Genehmigung nicht verkauft werden können. Auch zwei Jahre nach der Beschlagnahme von mehreren Yachten, bleibt unklar, ob diese verkauft werden können.
Rechtsstreit um Luxusyacht: Russischer Unternehmer fordert 35 Millionen Euro Schadensersatz
Berichten der Kleine Zeitung zufolge, hatte ein russischer Unternehmer Kroatien auf 35 Millionen Euro Schadenersatz wegen der Beschlagnahme verklagt.
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Demnach soll Aleksey Inkin, ein russischer Geschäftsmann, behauptet haben, dass die Luxusyacht zum Zeitpunkt der Beschlagnahme nicht mehr im Besitz von Medwedtschuk war. Nach Inkins Aussage hatte Kroatien kein Recht, die Yacht zu beschlagnahmen, und klagte daher auf die entgangenen Einnahmen aus der Vermietung. Seit 2022 habe er dadurch einen Verlust von 35 Millionen Euro erlitten.
Die 92 Meter lange Yacht Royal Romance, die einen Wert von 200 Millionen Euro hat, wurde im Jahr 2022 in Rijeka versiegelt und anschließend in eine Werft im Hafen von Trogir transportiert, wo sie sich seitdem befindet.
Verkauf von Medwedtschuk‘s Yacht: Gewinn geht erstmals an die Ukraine
Diese Yacht soll nun verkauft werden. Laut Business Insider soll der Gewinn aus dem Verkauf an die Ukraine gehen. Die ukrainische Agentur für die Rückgewinnung und Verwaltung von Vermögenswerten beschrieb die Bemühungen, die Royal Romance zu verkaufen, als 10 Monate „unermüdlicher“ Arbeit und betrachtet diesen Schritt als „Wendepunkt“, der den Weg für weitere ähnliche Bemühungen in der Ukraine und im Ausland ebnen könnte.
„Der Verkauf von Medwedtschuks Yacht ist nicht nur symbolisch, sondern kann ein erster Anstoß und eine Demonstration für die gesamte Gemeinschaft sein, dass das Vermögen von Verrätern an der Ukraine zum Wohle der Ukraine verwendet wird“, hieß es. Wo oder wann die Auktion stattfinden wird und wie hoch der Preis der Yacht sein soll, ist derzeit noch unklar.