Wohn- und Geschäftshaus Kampeo feiert Richtfest – Das Kemptener Loch ist Geschichte
Ein langersehnter Moment in Kempten: Kampeo feiert Richtfest. 68 Wohnungen, zwei Büro-, und sechs Gewerbeeinheiten sollen bis Jahresende dort entstehen, wo einst das Große Loch klaffte.
Kempten – Der Stein, der ihm heute vom Herzen falle, würde in das ganze Loch reinpassen, sagte ein schmunzelnder Oberbürgermeister Thomas Kiechle beim Richtfest des Wohn- und Geschäftshauses Kampeo, das an der Stelle des „Großen Lochs“ gegenüber dem Forum Allgäu entsteht.
Jetzt sind die Rohbauarbeiten abgeschlossen. Das Entwicklungs- und Investmenthaus Ehret+Klein mit Hauptsitz in Starnberg plant die Fertigstellung für Ende des Jahres. Auf rund 8.000 Quadratmetern Fläche werden dann 68 Wohnungen, zwei Büro- sowie sechs Gewerbeeinheiten den Nutzern und Eigentümern übergeben. 20 der 68 Wohnungen nutzt man als Apartments für Geschäftsreisende und Urlauber. Zum Projekt gehört außerdem eine Tiefgarage mit 137 Pkw-Stellplätzen.
Kampeo: Fertigstellung bis Ende 2025 geplant
Das Thema beschäftigt den Kemptener Stadtrat seit 2008, sagte Kiechle. „Und wir haben alles erlebt, was man nicht braucht.“ Eine 18 Meter tiefe Grube, juristische Auseinandersetzungen, wechselnde Eigentümer gehörten dazu. Man habe gute Nerven gebraucht, aber die Allgäuer seien zäh. „Mit Ehret+Klein ging dann ein Stern am Himmel auf“, so der OB. Die Realisierung dieses Projekts sei eine „städtebauliche Zumutung“ gewesen. Auch deshalb sprach er von einem „großen, erfreulichen Tag“.
Vielen anderen Firmen habe der Mut gefehlt, diesen „Stadtbaustein mit Historie“ anzugehen, bestätigte Samira Pichler, Managing Directorin von Ehret+Klein. Ihr Unternehmen und die Stadt hätten die Herausforderungen gemeinsam gemeistert. Am Anfang habe man dafür viele Gespräche gebraucht, um Vertrauen zu schaffen. „Unser Anspruch ist es, nicht nur Immobilien zu entwickeln, sondern ganze Stadträume zukunftsfähig zu gestalten und Impulse für die urbane Transformation zu setzen“, sagte sie.
Unternehmen will Impuls für urbane Transformation setzen
„Als mittelständisches Unternehmen ist es uns wichtig, nicht nur für den Bau, sondern auch für die Region Verantwortung zu übernehmen, betonte Holger Wallisch, Geschäftsführer des die Bauarbeiten ausführenden Schongauer Unternehmens Haseitl Bau. Er nannte ein paar beeindruckende Zahlen: 74 Bohrpfähle mit Einzeltiefen von 20 Metern (Gesamtlänge mehr als neun Fußballfelder) hat man im Herbst 2022 eingebaut. Bei den Rückbauarbeiten mussten 350 Kubikmeter Stahlbeton (Volumen von etwa 30 Betonmischern) abgebrochen und entsorgt werden. Bis jetzt wurden 800 Tonnen Baustahl verarbeitet und 4.500 Kubikmeter Beton verwendet.
„Wir wollen dem Herrgott danken, dass am Bau kein Unfall war“, sagte Ulrich Streit von Haseitl Bau in seinem Richtspruch.
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