Medwedew macht sich über Trumps Drohungen gegen Russland lustig – „Theatralisches Ultimatum“
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Trump erhöht im Ukraine-Krieg den Druck auf Russland. Doch Moskau bleibt gelassen. Medwedew und andere Politiker zeigen sich unbeeindruckt.
Moskau – Donald Trump hat zur Lösung des Ukraine-Kriegs vieles probiert, doch unterm Strich steht die Ernüchterung. Jetzt hat der US-Präsident die Geduld verloren und den Ton gegenüber Russland verschärft: Wladimir Putin stellte er ein Ultimatum, das – im Fall der Nichterfüllung – ernste Konsequenzen für Moskau zur Folge haben könnte. Doch in Russland werden Trumps Drohungen nur belächelt.
Putin-Unterstützer Medwedew lacht Trump für seine Drohungen aus
Dmitri Medwedew, ein prominenter Unterstützer Putins, hat in der Vergangenheit häufig die Verbündeten der Ukraine kritisiert. Auf der Plattform X bezeichnete der stellvertretende Vorsitzende des nationalen Sicherheitsrats in Moskau Trumps Aussagen als ein „theatralisches Ultimatum an den Kreml“. Weiter schrieb er: „Die Welt zitterte und erwartete die Folgen. Das kriegslüsterne Europa war enttäuscht. Russland war es egal.“ Zuletzt hatte Medwedew dem Westen wegen neuer US-Sanktionen mit massiver Vergeltung gedroht.
Am Montag (14. Juli) äußerte Trump seine Enttäuschung über Putin und schlug neue Töne gegenüber Russland an. Er kündigte zudem an, dass neue Waffenlieferungen an die Ukraine erfolgen sollen, die von den europäischen NATO-Mitgliedern finanziert werden. Zusätzlich stellte Trump ein Ultimatum: Sollte innerhalb von 50 Tagen keine Lösung für den Ukraine-Konflikt gefunden werden, würden Russland und seine Handelspartner mit Strafzöllen belegt.
Ranghoher russischer Politiker kommentiert Trumps Drohungen mit Häme
Konstantin Kossatschow, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Föderationsrates, machte sich ebenfalls über Trump lustig. „Wenn das alles ist, was Trump heute zur Ukraine sagen wollte, dann sind die Erwartungen bisher zu hoch gesteckt worden“, kommentierte er bei Telegram hämisch. Er vermutet, dass das Wesentliche darin liege, „dass sich das auf unsere Stimmung überhaupt nicht auswirken wird“.
Sergej Rjabkow, der stellvertretende Außenminister, warf Trump vor, auf im Ukraine-Krieg auf Konfrontation statt auf Diplomatie zu setzen. In The Moscow Times wird Rjabkow mit den Worten zitiert: „Jeder Versuch, Forderungen zu stellen, insbesondere in Form von Ultimaten, ist für uns inakzeptabel.“
Russland reagiert abwartend auf Trumps Ultimatum
Putin selbst äußerte sich nicht zu Trumps Ultimatum, dafür dessen Sprecher Dmitri Peskow. Russland werde sich Zeit nehmen, die Erklärungen Trumps zu analysieren. Da einige der Äußerungen direkt an Präsident Wladimir Putin gerichtet seien, wolle er nicht vorpreschen, sondern dessen Bewertung abwarten, sagte Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

„Eines ist derzeit klar: Es scheint, dass die ukrainische Seite die in Washington, den NATO-Ländern und direkt in Brüssel getroffenen Entscheidungen nicht als Signal für den Frieden, sondern eher als Signal für die Fortsetzung des Krieges versteht“, fuhr Peskow fort. Putins Sprecher bekräftigte, dass Russland zu Friedegesprächen bereit sei.