Lebensmittel werden teurer: Schlechte Ernte treibt Obstpreise in die Höhe

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Viele Obst- und Gemüsesorten wurden in den vergangenen Monaten teurer. In Kürze könnten die Preise noch einmal steigen – eine schlechte Ernte ist schuld.

Bremen – Das Wetter macht vielen Menschen in Deutschland zu schaffen. Oftmals ist es entweder viel zu heiß, in anderen Zeiträumen regnet es in Strömen. Auch der Obsternte machen diese Zustände zu schaffen, Obstbauern beklagen Ernteausfälle bis zu 90 Prozent.

Wetter sorgt für schlechte Obsternte – Ernteausfälle bis zu 90 Prozent

Wie es vom Statistischen Bundesamt heißt, wird die Apfelernte im Jahr 2024 so gering ausfallen wie seit sieben Jahren nicht mehr. Einem teils starken Preisanstieg in Supermärkten, Discountern und Wochenmärkten steht deshalb nichts entgegen. Die Obstbaubetriebe rechnen mit 22 Prozent weniger Menge als noch im Vorjahr. Insbesondere in südöstlichen Bundesländern hatten die Obstbauern mit den Witterungsbedingungen zu kämpfen.

Die Apfelernte fällt in diesem Jahr deutlich schlechte aus als in den Vorjahren – die Preise in Supermärkten könnten deutlich steigen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

In Sachsen und Thüringen sorgte Spätfrost für ein Einfrieren der Blüten, dazu zerstörte Hagel viele Fruchtansätze. Im Jahresverlauf wurde der Niederschlag nicht weniger, die langanhaltende Kälte hemmte die Entwicklung der Früchte. In einigen Betrieben sollen die Ernteausfälle sogar bis zu 90 Prozent betragen, in Nordrhein-Westfalen sank die Apfelernte innerhalb eines Jahres um knapp 50 Prozent. Allein 60 Prozent der gesamten Apfelernte in Deutschland kommt deshalb aus Baden-Württemberg und Niedersachsen.

Höhere Kosten für Obstbauern: Preise im Supermarkt könnten stark ansteigen

In Norddeutschland litt die Apfelernte deutlich weniger unter den Witterungsbedingungen. „Das Alte Land hat mit seinem gemäßigten Klima einen echten Standortvorteil. Trotz aller Wetterextreme erwarten wir reichlich Äpfel mit einer super Qualität“, sagte Claus Schliecker vom Landvolk Niedersachsen. Die Landwirte hätten sich auf die Bedingungen eingestellt und die Beregnung angepasst, um ihre Bäume und deren Früchte vor starker Hitze zu schützen.

Laut einiger Experten könnte sich die aktuelle Situation in den nächsten Jahren noch verstärken: „Wegen des Klimawandels müssen wir uns darauf einstellen, dass in den kommenden Jahren in Europa weniger Obst produziert wird“, gab AMI-Marktexperte Helwig Schwartau an. Mit welchen Preisen Verbraucher im Supermarkt rechnen müssen, könne sich jedoch nicht genau sagen lassen. Teurer werden wohl aber auch verarbeitete Produkte wie Apfelsaft – der Experte erwartet aber nicht, dass viele Verbraucher die höheren Preise zahlen werden. Auch andere Produkte wie Kakao und Olivenöl stiegen deutlich im Preis. (rd/dpa)

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