Trump verliert an Zustimmung: Zölle sorgen für schlechte Laune im Volk

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US-Präsident Donald Trump bringt das Volk gegen sich auf: Seine Zollpolitik sorgt für Ablehnung im Land. Eine Umfrage zeigt die Ausmaße.

Washington, D.C. – Zölle hoch, Zölle runter. Mit seiner sprunghaften Politik hat US-Präsident Donald Trump nicht nur die Märkte durcheinandergewirbelt, sondern brachten ihm im In- und Ausland viel Kritik ein. Zunächst erhöhte er für viele Länder mit willkürlich wirkenden Prozentzahlen die Zölle, dann ruderte Trump schnell zurück und kündigte eine 90-tägige Aussetzung seiner „Gegenzölle“ an.

Verbraucherstimmung in den USA sinkt zum vierten Mal in Folge

Trump räumte nach den massiven Kursverlusten ein, dass die Märkte „etwas unruhig“ geworden waren. Doch Trump hat nicht nur die Finanzwelt und gegen sich aufgebracht. Eine Umfrage der University of Michigan ergab, dass die Verbraucherstimmung in den USA vierten Monat in Folge gesunken ist, um 30 Prozent seit Dezember 2024.

Diese Woche veröffentlichten The Economist und YouGov zudem eine Umfrage zu Trumps Zustimmungsraten, die zwischen dem 5. und 8. April durchgeführt wurde, also nach Trumps Ankündigung der Zölle am „Tag der Befreiung“. Trump nennt als Ziel, andere Länder mit Hilfe der Zölle dazu zu zwingen, Handelsbarrieren für deren Einfuhren aus den USA abzubauen. Dieser Plan geht aber nicht auf.

Besonders junge menschen lehnen Trumps Politik ab

Die Amerikaner sind generell eher unzufrieden mit Trump. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent der Amerikaner lehnt ihn ab. Zum Vergleich: Als er sein Amt antrat, waren es nur 43 Prozent. Darüber hinaus hat Trumps Zustimmung unter jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren abgenommen.

Im Januar waren jedoch noch 48 Prozent der 18- bis 29-jährigen Amerikaner mit Trump zufrieden. Heute sind es nur noch 32 Prozent. Zudem sank laut der Ergebnisse seine Zustimmungsrate unter Männern von 55 Prozent auf 48 Prozent Zustimmung und Ablehnung. Junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren lehnen die Zölle zudem stärker ab als jede andere Altersgruppe: 59 Prozent der jungen Amerikaner sind dagegen.

Nur bei der Einwanderungspolitik sind die Amerikaner mit Trump zufrieden

Bei Wirtschaftsthemen generell schneidet Trump sogar noch schlechter ab. Als er Anfang des Jahres sein Amt antrat, waren 49 Prozent der Amerikaner mit seinem Umgang mit der Wirtschaft zufrieden, nur 37 Prozent missbilligten seine Vorgehensweise. Heute lehnen 51 Prozent der Amerikaner Trumps Umgang mit der Wirtschaft ab, 41 Prozent stimmen ihm zu. Immerhin mit seiner Einwanderungspolitik kann Trump punkten: 50 Prozent der Amerikaner befürworten Trumps Umgang mit der Einwanderung, und nur 44 Prozent lehnen diese ab.

US-Präsident Trump Zölle
US-Präsident Trump und seine Zölle: Er sorgt für Unzufriedenheit. © Mark Schiefelbein / dpa

Die US-Regierung muss einiges geraderücken nach Trumps Zoll-Fiasko. Sie räumt ein, dass die geplante Ausarbeitung Dutzender paralleler Handelsdeals mit Ländern auf aller Welt binnen drei Monaten ein ambitioniertes Vorhaben ist. „Dies ist ein gewaltiges Unterfangen. Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington.

Nach Angaben des Weißen Hauses haben bislang mehr als 75 Länder Kontakt zur US-Regierung aufgenommen, um in dem internationalen Handelskonflikt zu einer Verhandlungslösung zu kommen. Mehr als 15 Länder hätten bereits konkrete Angebote abgeliefert. (cgsc mit dpa)

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