Putins Rache: Russland bereitet offenbar nächste Großoffensive vor
Derzeit scheint eine Waffenruhe in der Ukraine nicht möglich zu sein. Eine frühere Millionenstadt soll im Zentrum einer neuen russischen Offensive liegen.
Charkiw – Während Vertreter der USA versuchen, eine Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland auszuhandeln, ist in der Realität keine Spur von Frieden zu sehen. Laut Informationen einer ukrainischen Streitgruppe bereite sich Russland sogar auf eine neue Offensive vor. Im Zentrum der Angriffe soll dabei die Oblast Charkiw stehen.
Russland bereitet offenbar nächste Großoffensive vor: Charkiw in Putins Fokus
Derzeit seien russische Truppen dabei, ihre Einheiten aufzustocken, wie die Kyiv Independent berichtet. Die beruft sich dabei auf eine offizielle Erklärung vom 12. April der operativ-strategischen Streitkräftegruppe „Khortyzja“. In den letzten Tagen hätten russische Truppen im Ukraine-Krieg zwar keine Angriffsaktionen Richtung Charkiw durchgeführt, allerdings würden sie entsprechende Angriffsoperationen vorbereiten.
Die ukrainische Armee meldete dafür in mehreren Gebieten russische Angriffe an der Grenze der Oblast Luhansk, Donezk und weiteren Gebieten. Zudem versuchten die russischen Streitkräfte weiterhin, die ukrainischen Verteidigungsanlagen in Richtung Pokrowsk zu durchbrechen.
Russland bereitet nächste Offensive vor: „Verdopplung der Angriffe“
„Wir beobachten bereits fast eine Woche nahezu eine Verdopplung der Angriffe des Gegners an allen Hauptabschnitten“, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj dem Onlineportal lb.ua. Demnach verfolge Russland weiterhin das Ziel, eine Pufferzone entlang der russisch-ukrainischen Grenze in den Gebieten Charkiw, Sumy und Tschernihiw zu schaffen.

Einem Bericht von The Economist zufolge verstärke Russland seit Dezember die Angriffe auf Charkiw. Seit dem Ausbruch des Krieges sei die Stadt nicht so stark bombardiert worden, wie es gegenwärtig der Fall sei. Russland habe beschlossen, Charkiw zu einer „Grauzone“ zu machen, wie Militärquellen in Kiew vermuten. Die Stadt solle für Zivilisten unbewohnbar gemacht werden. In Charkiw leben derzeit noch 300.000 Menschen. Vor Kriegsbeginn waren es noch rund zwei Millionen. (vk)