Trumps Geburtstagsparade: Protestgruppe rief zu Ticketreservierung auf
In der Hauptstadt der USA will US-Präsident Trump am Wochenende seinen Geburtstag mit einer Militärparade feiern. Doch seine Gegner haben Pläne, das zu verhindern.
Washington, DC – 50 Proteste, 50 Bundesstaaten, eine Bewegung: Die Gruppe, die in den USA gerade gegen die Trump-Regierung mobil macht, lässt schon rein namentlich wenig Zweifel daran, dass sie Großes vorhat. Wie viel die Aktivisten von Bewegungen wie „50501 Movement“ gegen den US-Präsidenten wirklich ausrichten können, muss sich erst zeigen. Aber sie verdeutlichen bereits, dass sie bei ihren Aktionen auch bereit sind, zu unkonventionellen Mitteln zu greifen.
So rief die Gruppe in den letzten Tagen in Posts auf Social-Media-Plattformen wie X oder Instagram indirekt dazu auf, kostenlose Tickets für die geplanten Militärparade in der US-Hauptstadt Washington zu reservieren und am Veranstaltungstag verfallen zu lassen – um Trump und die Veranstaltungsorganisatoren nach Möglichkeit zu blamieren. Gleichzeitig sind an vielen Orten Protestkundgebungen geplant. Das berichtete etwa die US-Zeitung Newsweek.
Trump-Geburtstag und „Flag Day“: Militärparade in Washington mit rund 7000 Militärkräften
Ziel der Aktion scheint vor allem zu sein, Trumps Eitelkeit einen Dämpfer zu verpassen und die Zahl der Zuschauenden bei der Parade kleinzuhalten. Der Aufruf zur Teilnahme an der Ticketregistrierung stammt bereits von Ende Mai, der Instagram-Post dazu erhielt über 140.000 Likes. Darin heißt es wörtlich: „Wir rufen euch definitiv nicht dazu auf, euch für zwei Tickets an Trumps Militärparade zu registrieren. Und der Link ist definitiv nicht in unserer Bio.“
Dass es Mittel und Wege geben soll, die geplante Maximalanzahl an Zuschauern bei der Militärparade dennoch zu erreichen, verdeutlicht ein Bericht der Economic Times. Darin wird ein Aufruf auf der Kleinanzeigenplattform Craigslist zitiert, nach dem bereits seit Tagen „Sitzfüller“ für die Parade gesucht worden wären. Ziel sei demzufolge, so ein wörtliches Zitat aus dem Aufruf, eine „maximale Kontrolle der Wahrnehmung“ für die geplante Veranstaltung. Dem Bericht zufolge sei jedoch nicht nachprüfbar, ob es sich bei der Aktion um eine Fälschung oder einen tatsächlichen Aufruf, etwa von Trump-Unterstützern, handelt.
Trumps Militärparade in Washington: Hunderte Proteste US-weit sind geplant
Die geplante Parade am Samstag (14. Juni) fällt neben Trumps 79. Geburtstag auch auf den Gedenktag zur Einführung der US-Flagge, der als Flag Day jedes Jahr gefeiert wird, sowie aufs 250. Jubiläum der US-Armee. Teilnehmen sollen Berichten der New York Times zufolge rund 7000 Angehörige der Streitkräfte, dazu kommen über 100 Fahrzeuge. Diese würden größtenteils nicht an der Parade teilnehmen, sondern an einem zentralen Standort im West Potomac Park präsentiert, um Pannen bei der Parade vorzubeugen.

Bei Kritikerinnen und Kritikern der Trump-Regierung stößt vor allem der Zeitpunkt der Parade auf massiven Widerstand. Grund dafür ist vor allem ein heftig umstrittener Einsatz der Nationalgarde im US-Bundesstaat Kalifornien als Reaktion auf zivile Proteste gegen Razzien gegen unregistrierte Personen in der Großstadt Los Angeles. Trumps Entscheidung, gegen den Willen des dortigen Gouverneurs Gavin Newsom Militär einzusetzen, gilt als beispiellos in der Geschichte des Landes und wird auch bereits vor Gericht verhandelt.
Die Parade ist ab 18.30 Uhr Ortszeit geplant und soll rund drei Stunden dauern. Eine direkte Protestveranstaltung in Washington ist nicht geplant. Dafür hat das Netzwerk „No Kings“ im Rest des Landes zu weit über 100 Protestveranstaltungen aufgerufen. Einige der größten Proteste werden in Großstädten erwartet, darunter Philadelphia, New York City, Atlanta, Chicago, Houston und Phoenix. (saka)