Engländer lästern über Frankfurter Bahnhofsviertel – und warnen Fans vor EM-Aufenthalt

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Die UEFA empfiehlt englischen Fans, bei der Fußball-EM im Frankfurter Bahnhofsviertel zu übernachten. Boulevardmedien schlagen daraufhin Alarm.

Frankfurt am Main – Aus dem Zug aussteigen und wenige Schritte weiter schon absteigen: Damit wirbt die UEFA auf ihrer offiziellen Ratgeber-Seite für ausländische Fans für den Standort Frankfurt. Unter anderem die zentrale Lage mache die Frankfurter Gegend zu einer „besonders reizvollen Wahl“, um die Stadt zu erkunden.

In England sorgt diese freundlich gemeinte „Einladung“ für Angst und Schrecken – zumindest bei den Boulevardmedien. Die Sun warnt die Fans eindringlich vor dem Frankfurter Bahnhofsviertel.

„Zombieland“: Engländer warnen vor EM-Aufenthalt im Frankfurter Bahnhofsviertel

Die Gegend rund um die Nidda- und Elbestraße bezeichnet das Blatt als „Zombieland“ und „gefährlichsten Slum Deutschlands“. Auch andere Medien wie die Daily Mail berichten momentan mit Blick auf die Fußball-EM über das Frankfurter Problemviertel.

Immerhin spielen die Three Lions ihr zweites Gruppenspiel gegen Dänemark im Frankfurter Waldstadion (der EM-Spielplan) – von einem erhöhtem Fan-Aufkommen von der Insel ist also zu rechnen. Die Frankfurter Polizei kündigte bereits an, die Sicherheitsvorkehrungen vor der EM zu verschärfen.

Das im November 2023 eingeführte Waffenverbot soll zum Rückgang der Schwerkriminalität im Frankfurter Bahnhofsviertel beitragen. © MiS/rheinmainfoto/imago

Bahnhofsviertel in EM-Stadt Frankfurt: Probleme sind bekannt

Fakt ist: Das Drogen- und Gewaltproblem im Frankfurter Bahnhofsviertel besteht weiterhin. Das Waffenverbot ist im November 2023 in Kraft getreten, immer noch berichtet die Polizei von vielen Gewaltdelikten. Mehr als die Hälfte der Frankfurter Kriminalfälle wird nach wie vor im Bahnhofsviertel verortet. Die Zahl der schweren Körperverletzungen ist laut Polizei allerdings zuletzt leicht gesunken.

Peter Postleb, zwölf Jahre Leiter der Stabsstelle „Sauberes Frankfurt“ und ehemals als „Müll-Sheriff“ der Stadt bekannt, sieht die Empfehlung der UEFA für ausländische Fans kritisch. „Ich denke nicht, dass es in Ordnung ist, wenn die UEFA den Fans empfiehlt, in dieser Gegend zu bleiben. Situationen können dort schnell eskalieren“, wird der Sicherheitsberater von der Sun zitiert.

Nichtsdestotrotz ist Frankfurt nicht die einzige Stadt im Ausrichterland Deutschland, in der es von Kriminalität besonders betroffene Stadtteile gibt. Wie bei jedem Großereignis stehen die Behörden im Sommer vor der Aufgabe, den Fans ein möglichst sicheres Erlebnis zu bieten – die auch in anderen Ländern kaum weniger herausfordernd wäre. (epp)

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