Von Putin enttäuscht: Trump-Rede könnte Wende im Ukraine-Krieg einleiten

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Donald Trump erwägt einen Kurswechsel im Ukraine-Krieg. Heute will er eine „wichtige Erklärung“ abgeben. Was wird der US-Präsident verkünden?

Washington, DC – Was plant Donald Trump? Die Frage ist noch völlig offen. Klar ist nur eins: Der US-Präsident will am heutigen Montag eine „wichtige Erklärung“ zu Russland abgeben. Das hatte er in der vergangenen Woche in einem Interview mit dem US-Sender NBC News angekündigt. Die genaue Uhrzeit für eine mögliche Rede ist noch unbekannt.

Einzelheiten nannte Trump bisher nicht. Allerdings machte er in dem Interview noch einmal deutlich, dass er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin enttäuscht sei. Man werde sehen, was in den kommenden Wochen geschehe, sagte er vor dem Hintergrund der verschärften Angriffe des russischen Militärs im Ukraine-Krieg.

Trump kündigt für heute „wichtige Erklärung“ zu Russland an: Wende im Ukraine-Krieg?

Schon vor seiner wegweisenden Erklärung hat Trump erstmals konkret angedeutet, was er vorhat: Am Sonntag kündigte er vor der Presse an, der Ukraine Patriot-Luftabwehrsysteme zu liefern. Trump begründete auch, warum die Lieferung notwendig sei: „Putin hat viele Leute wirklich überrascht“, sagte der US-Präsident. „Er redet nett und dann bombardiert er abends jeden.“

Doch Trump könnte noch viel weitergehen. Dem Nachrichtenportal Axios zufolge sollen die neuen Waffenlieferungen an die Ukraine auch Angriffswaffen enthalten. US-Senator Lindsey Graham hat ebenfalls einen Kurswechsel angedeutet. „Ein Wendepunkt in Bezug auf Russlands Invasion in der Ukraine steht bevor“, sagte der Republikaner dem TV-Sender CBS. Auch die Pläne für eine Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau im US-Kongress kommen demnach voran.

Russland verstärkt Drohnenangriffe

In den vergangenen Tagen hat Russland die Ukraine mit den schwersten Angriffen seit Beginn des Krieges vor mehr als drei Jahren überzogen. Allein in der zu Ende gehenden Woche habe Russland 1800 Drohnen gestartet und mehr als 1200 Gleitbomben auf die Ukraine abgeworfen, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 13. Juli auf Telegram. Hinzu kämen 83 Raketen verschiedenen Typs. Er warf dem russischen Militär eine zunehmende Terrorisierung der Zivilbevölkerung vor. (dpa)

Putin will Ukraine-Krieg fortsetzen – Wie Russland auf Trumps mögliche Wende reagiert

Grund für Trumps Sinneswandel könnte sein Telefonat mit Putin am 3. Juli gewesen sein. Damals habe Putin dem US-Präsidenten deutlich gemacht, dass es keine Pläne gebe, den Ukraine-Krieg zu beenden. Laut Axios hatte Putin dabei zudem eine Großoffensive seiner Truppen in der Ukraine angekündigt. „Putin will alles haben“, hatte Trump dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron demnach hinterher gesagt.

Politiker in Russland haben sich über das Wochenende betont gelassen gegeben. „Wir warten darauf und wollen verstehen, was er gemeint hat“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau zu der von Trump angekündigten Erklärung. Auch Vize-Außenminister Sergej Rjabkow zeigte sich unbeeindruckt. Die gute Entwicklung in den Beziehungen zwischen Russland und den USA halte trotz des Zickzack-Kurses der US-Regierung an, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. „Wir dramatisieren das nicht.“

Wende im Ukraine-Krieg? US-Präsident Donald Trump äußert sich enttäuscht über Kreml-Chef Wladimir Putin. (Symbolbild/Montage) © IMAGO / ZUMA Press Wire, IMAGO / ITAR-TASS, IMAGO / Zoonar

Wende im Ukraine-Krieg? Trump könnte heute Wechsel im Russland-Kurs verkünden

Dennoch könnte der heutige Tag für die Ukraine entscheidende Bedeutung haben. Denn außer der von Trump angekündigten „wichtigen Erklärung“ zu Russland stehen noch andere markante Termine auf dem Programm. So sprach Trump am Sonntag auch von einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (10.00 Uhr Ortszeit).

Zudem wird Trumps Sonderbeauftragter Keith Kellogg heute zu Gesprächen in Kiew erwartet. Der Besuch soll rund eine Woche dauern. Darüber hinaus will Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei seinem Antrittsbesuch in den USA mit seinem Amtskollegen Pete Hegseth über die weitere Unterstützung der Ukraine sprechen. (cs)

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