EM-Schmuck und Deutschland-Flagge am Auto: Wann ein Bußgeld droht – und Ärger mit der Versicherung
Deutschland feiert mit der EM 2024 ein Fußballfest im eigenen Land. Viele Autofahrer schmücken ihre Fahrzeuge, doch einige Fehler können teuer werden.
München – Die Fußball-EM 2024 in Deutschland hat Fahrt aufgenommen. Viele Fans der deutschen Nationalmannschaft wollen ihr Verbundenheit mit der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann auch durch Flaggen oder anderen Schmuck am Auto ausdrücken. Doch nicht jede Fan-Unterstützung am Fahrzeug ist ratsam – denn in einigen Fällen drohen Autofahrern sogar Bußgeld und Ärger mit der Versicherung, wenn EM-Schmuck oder Deutschland-Flagge den eigenen Wagen zieren. Auch beim Public Viewing ist für EM-Fans nicht alles erlaubt.
EM-Schmuck am Auto: Autofahrern droht Bußgeld für schwarz-rot-goldenen Stoff-Überzieher am Seitenspiegel
Der TÜV Nord warnt auf seiner Homepage unter anderem vor Stoff-Überziehern für den Seitenspiegel. Entsprechende Accessoires in schwarz-rot-goldener Optik sind insbesondere währen Fußball-Großereignissen in Deutschland beliebt. Einige Fahrzeugtypen können diese jedoch beeinträchtigen. „Für die Fahrerinnen und Fahrer von Fahrzeugmodellen, bei denen der Blinker im Seitenspiegel integriert ist, können die Spiegelsocken zum Eigentor werden“, heißt es auf der Homepage des TÜV Nord.
Im schlimmsten Fall kann das teuer werden, so die Experten des TÜV Nord: „Werden die Blinkleuchten verdeckt, stellt das eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann.“ Nach Angaben des Portals bussgeldkatalog.org beträgt das Bußgeld für Beleuchtungseinrichtungen, wie den Blinker, die in verdecktem oder beschmutztem Zustand benutzt werden 20 Euro. Liegt eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vor, erhöht sich das Bußgeld auf 25 Euro, im Falle einer Sachbeschädigung sogar auf 35 Euro.

Deutschland-Flagge am Auto: EM-Fans sollten sie auf Autobahnen abmontieren – auch mit Versicherung droht Ärger
Auch bei Deutschland-Flaggen am eigenen Auto sollten EM-Fans einige Dinge beachten, um kein böses Erwachen aus der Fußball-Euphorie zu riskieren. Zwar ist laut TÜV Nord „grundsätzlich gegen Fahne und Flaggen am Auto nichts einzuwenden“. Allerdings kann eine defekte Flagge auch Kosten bei Autofahrern verursachen. „Bricht eine Fahne am Auto während der Fahrt ab und verursacht beim nachfolgenden Fahrzeug einen Schaden, haftet der Fahrer“, mahnt der TÜV Nord.
Daher raten die Experten allen EM-Fans dringend dazu, insbesondere vor Fahrten auf der Autobahn die Flaggen und auch anderen EM-Schmuck vorsichtshalber vom äußeren Teil des Fahrzeugs zu entfernen. Denn entsprechende Produkte sind nicht für hohe Geschwindigkeiten gemacht und können bei schnellerem Fahrtempo leicht abfallen.
Und auch im Fall eines Diebstahls kann für Autofahrer die EM-Flagge, die nach dem Turnier besser schnell abmontiert wird, ein unschönes Nachspiel haben. „Wer sich eine Fahne in die Auto-Scheibe klemmt, erleichtert Langfingern die Arbeit! Viele Autoversicherer verweigern in so einem Fall kategorisch die Regulierung des Schadens“, bekräftigt der TÜV Nord.
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Einiger EM-Schmuck ist laut TÜV „unproblematisch“ – beim Autokorso gibt es für Fußball-Fans klare Regeln
Fußball-Fans müssen aber nicht jeden EM-Schmuck von ihrem Auto entfernen, sobald es etwa auf die Autobahn geht. In der Regel sind nach Aussage der Experten des TÜV Nord einige Verzierungen am eigenen Wagen „unproblematisch“: Dazu zählen „halbtransparente Folien für die Heckscheibe, schwarz-rot-goldene Radkappen oder Nummernschildhalter“. Ebenfalls dürfen beispielsweise Aufkleber angebracht werden oder das eigene Auto schwarz-rot-gold lackiert werden. „Es ist alles erlaubt, was die Sicht des Fahrers nicht einschränkt und Mitfahrende sowie andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet“, fasst es der TÜV Nord zusammen.
Und falls EM-Fans nach einem gewonnenen Spiel der eigenen Mannschaft Lust verspüren, den Sieg mit einem Autokorso zu feiern, sollten sie sich an einige Regeln halten. „Wer nicht angeschnallt ist oder sich zu weit aus dem Fenster lehnt, muss mit 30 Euro Buße rechnen. Sollten mitfahrende Kinder nicht gesichert sein, droht ein Bußgeld von 30 Euro. Bei zu vielen Personen im Auto sind bis zu 80 Euro und ggf. ein Punkt in Flensburg fällig“, schreibt der TÜV Nord. Unterdessen sollten Fußball-Fans während der EM auch in Sachen Alkohol nicht über die Stränge schlagen – und gerade unter der Woche besser nüchtern bleiben. (kh)