Hoki Living: 109 Wohnungen, Büros und Kita in innovativem Neubau
Vom Gewerbegebiet zum lebhaften Wohnquartier: Mit der Grundsteinlegung für „Hoki Living“ nimmt der bisher nur formalrechtliche Wandel des Viertels Fahrt auf. Schon 2026 sollen Wohnungen, Büros, Café und Mini-Kita bezugsfertig sein.
Holzkirchen – „So, genug gearbeitet!“, sagt Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) und stellt die Schubkarre beiseite. Normalerweise ist es bei Grundsteinlegungen damit getan, dass geladene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens symbolisch etwas Schotter in ein Loch im Boden schaufeln. Nicht so bei dieser: Schaufel um Schaufel füllen Aigner, Bürgermeister Christoph Schmid (CSU), Landrat Olaf von Löwis (CSU) und Eckpfeiler-Geschäftsführer Wolfgang Bogner Schotter aus der Schubkarre in das Bodenloch – bis Aigner kurzentschlossen die ganze Schubkarre anhebt, um den Prozess des Füllens zu beschleunigen.
Danach heißt es, mit der Maurerkelle Mörtel auf den Schotter zu geben, und zwar schön gleichmäßig. Während die Honoratioren augenzwinkernd stöhnen – „Ich bin es gar nicht gewohnt, am Freitagvormittag zu arbeiten“, so Schmid, worauf Gemeinderat Hubert Müller (FWG) erwidert: „Ich tät‘ dir schon helfen, aber ich bin in Rente“ – stehen die Kinder der Eisbärengruppe der Kita Frühlingsdorf sehnsuchtsvoll daneben. Wie gern würden sie mit der verführerisch-wabbeligen Matschepampe und der Maurerkelle hantieren! Aber ihr Job ist schon erledigt: Weil in dem neuen Wohnquartier am Rudolf-Diesel-Ring auch eine Mini-Kita für 25 Kinder entsteht, hatten sie ihre Vorstellung von der Kita der Zukunft malen und in die Zeitkapsel stecken sollen. Sie enthält außerdem eine aktuelle Ausgabe des Holzkirchner Merkur, einen Zehn-Euro-Schein als Beleg dafür, dass der Euro die Währung dieser Zeit ist, sowie Dokumente zum Bauprojekt.
Das Bauprojekt der Eckpfeiler-Immobiliengruppe ist innovativ in zweierlei Hinsicht. Zum einen handelt es sich bei dem Areal um das landkreisweit erste „urbane Gebiet“. Das dient nach Bauplanungsrecht dem Wohnen sowie der Unterbringung von Gewerbebetrieben und sozialer Einrichtungen gleichermaßen. Wie berichtet, hatte der Gemeinderat 2022 beschlossen, das Gewerbegebiet in ein urbanes Gebiet umzuwidmen und damit den Weg für die Bebauung frei gemacht.
Zum anderen sieht das Mobilitätskonzept ein privates Car- und E-Bikesharing samt Dusche für radelnde Pendler vor, das erste private in Holzkirchen. Das Konzept macht es möglich, den Stellplatzschlüssel um 30 Prozent zu verringern. „Wir wollen den motorisierten Individualverkehr reduzieren“, erklärt Schmid. Die 109 Wohnungen, die im ersten Quartal 2026 bezugsfertig sein sollen, sind überwiegend kleine und barrierefreie Apartments. Sie richten sich an junge Menschen oder Senioren, die in kleinere Wohnungen umziehen wollen. „Der Wohnraumdruck ist groß in der Region, deshalb ist das ein tolles Projekt“, lobt Aigner.
Die Eckpfeiler-Immobiliengruppe errichtet das dreiteilige Ensemble in Holz-Hybrid-Bauweise. Nicht nur, weil Geschäftsführer Wolfgang Bogner ein „Holzwurm“ ist, wie er sagt, also ein aus einem Sägewerk stammender, studierter Holzbauer. Sondern auch, weil das mit Blick auf Wohngesundheit und Nachhaltigkeit neuester Stand sei. Bogner dankt der Gemeinde für die Zusammenarbeit. Schmid ergänzt: „Reibung erzeugt Wärme.“ Es habe durchaus Diskussionen gegeben, etwa über Wandhöhen und Tiefgaragenplätze. „Dabei sprangen dann auch eine Kita und ein paar Apartments für die Gemeinde raus.“
Mehr zum Thema finden Sie hier.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Holzkirchen-Newsletter.