2024 – „Das Jahr der Belebung“: Immobilienmarkt zieht erneut Käufer an
Das Interesse an Immobilien steigt wieder: Banken verzeichnen vermehrte Anfragen zu Baufinanzierungen. Vor allem in einer Stadt können Interessenten jetzt Kosten sparen.
München – Nach einer großen Flaute scheint nun das Interesse von potenziellen Immobilienkäufern wieder zu steigen. Jedenfalls werden wieder mehr Angebote zu Baufinanzierungen von Banken eingeholt, berichtet das Handelsblatt. „Im Januar hatten wir die höchste Zahl an Anfragen aller Zeiten in unserem Privatkundengeschäft“, sagt Stefan Hillbrand, Vorstand beim größten deutschen Baufinanzierungsvermittler Interhyp, der Zeitung.
Immobilienmarkt: Es gibt wieder mehr Anfragen für Baufinanzierungen
Nach den starken Rückgängen im vergangenen Jahr nennt Hillbrand 2024 dabei sogar „das Jahr der Belebung“. Nicht nur Interhyp macht diese Beobachtung: „Im Januar sehen wir ein Plus von über 30 Prozent zum Vorjahr“, sagt auch Stefan Münter, CEO der Finanzierungsplattform Europace, dem Handelsblatt. Häufig seien aus den Kundenanfragen zudem konkrete Kreditabschlüsse geworden. Die Experten hoffen auf weiteres Wachstum in diesem Jahr.
Gründe für das steigende Interesse, in Immobilien zu investieren, können sein, dass die Immobilienpreise wieder gesunken sind und sich die Lage am Zinsmarkt verbessert hat. Die durchschnittlichen Bauzinsen sind erstmals nach zwei Jahren spürbar gesunken und liegen aktuell wieder unter der Vier-Prozent-Marke, berichtet das Immobilienportal immowelt.
Immobilien und Baufinanzierung: Kosten für Darlehensrückzahlung spürbar zurückgegangen
Zudem sind die monatlichen Kosten für die Darlehensrückzahlung spürbar zurückgegangen. In der Spitze sparen Käufer 346 Euro pro Monat im Vergleich zum Höhepunkt der Immobilienkrise, zeigt eine immowelt Analyse. Dabei wurde für die 15 größten deutschen Städte die Veränderung der Annuitätenraten beim Kauf einer 75 Quadratmeter großen Bestandswohnung untersucht.
Hierbei wurde die monatliche Belastung beim Immobilienkauf im März 2024 zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,6 Prozent mit Oktober 2022 verglichen, als die Zinsen erstmals seit dem Ende der Niedrigzinsphase auf vier Prozent gesprungen sind. Für die Beispielrechnung wurden 30 Prozent Eigenkapital (inklusive Kaufnebenkosten) angenommen und die Tilgung auf einen Zeitraum von 30 Jahren mit 10 Jahren Sollzinsbindung berechnet, erklärt immowelt.
Analyse: In München lassen sich hunderte Euro Kosten sparen
Das Ergebnis: Am deutlichsten fällt die Ersparnis in München aus. Bei einem mittleren Angebotspreis von aktuell 602.625 Euro für eine 75-Quadratmeter-Wohnung in der bayerischen Landeshauptstadt liegt die Annuität derzeit bei monatlich 2.092 Euro. Im Oktober 2022 waren nicht nur die Zinsen höher, sondern auch das Preisniveau: Der Durchschnittspreis belief sich damals noch auf 668.853 Euro. Daraus ergab sich eine monatliche Rate von 2.438 Euro, berichtete das Immobilienportal. Das Fazit: Käufer in München zahlen aktuell also dank niedrigerer Preise und Zinsen 346 Euro pro Monat weniger als noch vor eineinhalb Jahren. Aufs Jahr gerechnet muss man für Tilgung und Zinsen über 4.000 Euro weniger zahlen.
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Auch in anderen Städten sind die Kosten zurückgegangen: In Frankfurt kommt immowelt auf eine monatliche Ersparnis von 257 Euro, in Stuttgart auf 246 Euro pro Monat. In Köln sind es dann immerhin noch 164 Euro und in Hamburg 154 Euro im Monat.
„Die Lage am Immobilienmarkt hat sich nach knapp 2 Jahren nun wieder deutlich verbessert. Durch die gesunkenen Preise und die zurückgegangenen Bauzinsen ist der Immobilienkauf für viele Menschen wieder realistisch geworden“, fasst Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt, zusammen. „Vieles spricht sogar dafür, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für den Kauf ist. Neben geringeren monatlichen Kosten bei der Rückzahlung des Darlehens profitieren Interessenten aktuell durch das große Angebot an Immobilien am Markt. Aufgrund der noch verhaltenen Nachfrage besteht zudem nach wie vor Verhandlungsspielraum bei den Preisen.“