Taiwans Präsident Lai Ching-te hat sich in einem Interview an US-Präsident Donald Trump gewandt. Er erklärte, Trump solle Chinas Präsident Xi Jinping dazu bringen, auf militärische Gewalt gegen Taiwan zu verzichten. Sollte ihm das gelingen, verdiene er den Friedensnobelpreis, sagte Lai laut „NBC“.
Trump hatte bereits im August behauptet, Xi habe ihm versichert, dass China während seiner Amtszeit nicht in Taiwan einmarschieren werde. Nun könnte es bei einem Treffen der beiden auf einer Konferenz in Südkorea zu neuen Gesprächen kommen.
Chinas Militär zeigt Stärke
Währenddessen nimmt die militärische Bedrohung Taiwans weiter zu. Laut „NBC“ meldete Taiwans Verteidigungsministerium kürzlich eine massive Zunahme chinesischer Militärbewegungen. 23 Flugzeuge und Drohnen sowie mehrere Kriegsschiffe hätten Manöver rund um die Insel durchgeführt.
Präsident Lai warnte, dass Chinas Ambitionen weit über Taiwan hinausgehen könnten. „Wenn Taiwan fällt, wird China noch stärker gegen die USA auftreten“, sagte er.
Taiwan fordert klare Haltung
Lai betonte, dass Taiwan seine Sicherheit verteidigen wird. Bis 2030 solle das Verteidigungsbudget auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Gleichzeitig forderte er die USA auf, wachsam gegenüber Xi Jinpings Handlungen zu bleiben. „Xi baut nicht nur seine Streitkräfte in der Taiwanstraße aus, sondern auch im Ost- und Südchinesischen Meer“, erklärte er.
Nobelpreis für Trump?
Lai machte deutlich, dass er weiterhin auf Trumps Unterstützung hoffe. Sollte der Ex-Präsident Xi Jinping dazu bringen, dauerhaft auf militärische Aggressionen gegen Taiwan zu verzichten, wäre dies ein historischer Erfolg. „Das würde ihn zweifellos zum Friedensnobelpreisträger machen“, sagte Lai laut „NBC“.
Strategische Ambiguität der USA
Die USA verfolgen seit Langem eine Politik der „strategischen Ambiguität“. Sie verpflichten sich zwar, Taiwan bei der Verteidigung zu unterstützen, lassen aber offen, ob sie im Falle eines Angriffs militärisch eingreifen würden. Lai lehnt Pekings Anspruch auf Taiwan entschieden ab und betont, dass allein die Menschen in Taiwan über ihre Zukunft entscheiden dürften.