Von Kinderbetreuung über Verkehr bis zum Stalag: In der Moosburger Bürgerversammlung gab es ein buntes Bündel an Anfragen. Und Antworten.
Moosburg – Dass das Interesse der Moosburger Bevölkerung an ihrer Stadt groß ist, zeigten am Donnerstag nicht nur die zahlreichen Besucher der Bürgerversammlung, sondern auch einige Anfragen, die von Ortschef Josef Dollinger beantwortet wurden.
Zur Kinderbetreuung hatte Lisa Hölzl im Vorfeld Fragen ans Rathaus geschickt. Von Dollinger erfuhr die Mutter vom Elternbündnis so, dass im Oktober auf den Wartelisten elf Krippen-, 26 Kindergartenkinder sowie 35 Kinder für „Hort und Offene Ganztagsschule (OGTS) lang“ stehen würden beziehungsweise 25 für „OGTS kurz und Mittagsbetreuung“. 22 Krippen- und 43 Kindergartenkinder seien auswärts untergebracht. Mit der im September fertiggestellten Krippe in der Sonnensiedlung, dem zum Jahreswechsel öffnenden Kindergarten an der Erzgebirgstraße sowie einer geplanten Krippe in Aich werde weiter an einer Entspannung gearbeitet. Auch im Oberen Gereuth ist eine neue Kita im Gespräch.
Zum Ausbau des schulischen Ganztagesangebots sagte Dollinger, dass der tatsächliche Bedarf noch nicht feststehe, Prognosen würden jedoch zeigen, „dass es in Summe ausreichend Betreuungsplätze gibt, wenn man von einem Bedarf von 80 Prozent ausgeht“. Die Stadt bedaure, dass der Gesetzgeber den Rechtsanspruch nicht an einen wirklichen Bedarf wie die Berufstätigkeit der Eltern gekoppelt habe.
An der Burgermühlstraße kritisierte Mirja Daubert das Parkverbot, das mit der Fahrradstraßen-Ausweisung gekommen war und wegen einer verschobenen Kurveneinsicht nun den Verkehr gefährde. Auch die Parksituation sei prekärer, Autos würden weiter entlangrasen. Ihrer Idee einer „Spielstraße“ entgegnete Dollinger, dass in diesen das Parken gar nicht oder nur in markierten Bereichen erlaubt sei.
Mangelnde Barrierefreiheit durch Kopfsteinpflaster
Problematisch für Radler, Rollatoren, Rollstühle und Kinderwägen sowie eine Stolperfalle für Fußgänger: Georg Wimmer stört das Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Zu seiner Frage nach einer Asphaltierung erklärte der Bürgermeister, dass Umbauten nur in Abstimmung mit dem Denkmalschutz und der Städtebauförderung möglich seien und asphaltierte Straßen und Gehwege „für den heutigen Ausbau von Innenstädten nicht möglich“ seien. Der Asphalt im Weingraben sei nur ein Provisorium, da man wegen des neuen Abwasserkanals noch Setzungen im Straßenbereich erwarte. Vorhandenes Pflaster, wie von Wimmer angeregt, mit einer dünnen Asphaltschicht zu überdecken, sei nicht genehmigungsfähig und technisch schwierig. Dollinger: „Welche Innenstadtbereiche als nächstes in Anlehnung an den ,Plan‘ umgestaltet werden sollen, muss der Stadtrat entscheiden.“ Anfragen zur Verkehrssituation im Bereich Kreuzstraße, Stadtbadstraße und Nebenästen von Georg Kaindl folgte ein Angebot eines persönlichen Gesprächs durch Josef Dollinger.
Wie weit die Stadt von ihrem Ziel, den Energiebedarf bis 2035 ganz aus erneuerbaren Quellen zu decken, entfernt sei, wollte Ramona Rümelin erfahren. Dollinger antwortete der Moosburger Grünen-Chefin, die Kommune befinde sich etwa auf halbem Weg. Mit welchen Maßnahmen man das Ziel sichern wolle, darüber hatte zuvor bereits Klimaschutzmanagerin Melanie Falkenstein referiert (Bericht folgt). Zu Rümelins Frage nach dem Stand und Ausblick in Sachen Stalag VII A berichtete Dollinger von einem Ortstermin an den Baracken mit dem Landrat, Denkmal-Experten und dem Stalag-Verein. Es sei ein professionelles Denkmalkonzept vereinbart worden, das die Stiftung Denkmalschutz bezahlt. Das Konzept sehe eine Bürgerbeteiligung vor.
Wie es um bezahlbaren Wohnraum in Moosburg steht
Wie die Stadt erschwinglichen Wohnraum sichern wolle, fragte Antonia Kreuzer nach. Dollinger verwies auf Bauprojekte in den Amperauen und in Aich. Und auf das Rockermaier-Areal, wo 96 geförderte Wohnungen mit Quadratmeter-Mieten zwischen 6,50 und 9,50 Euro entstünden. Dazu würden künftig weitere Wohngebiete ausgewiesen und nachverdichtet. Wer sich dort ansiedle, das regle der Markt. Es gebe aber für verschiedene Einkommensgruppen ein Angebot.