Deutsches Familienunternehmen muss erstmals in Firmengeschichte Arbeitsplätze abbauen
Die Auftragsflaute zwingt ein Familienunternehmen aus Baden-Württemberg zu einem Stellenabbau. Es ist der erste in der Firmengeschichte.
Pforzheim - Obwohl es vereinzelt auch gute Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft gibt – ein Motorenbauer hat einen Rekordumsatz erzielt und lässt die Mitarbeiter teilhaben – ist die Lage nach wie vor sehr angespannt. Aufgrund von hohen Kosten und einer damit einhergehenden Investitionszurückhaltung haben viele Unternehmen vor allem unter einer stark gesunkenen Nachfrage zu leiden und müssen Gegenmaßnahmen ergreifen. Das Familienunternehmen Kramski mit Hauptsitz in Pforzheim (Baden-Württemberg) hat bereits Kurzarbeit eingeführt, kommt aber auch an einem Stellenabbau nicht vorbei.
Die Kramski Group ist ein 1978 gegründeter Mischkonzern, der sich auf die Herstellung von Stanz- und Hybridteilen spezialisiert hat und weltweit rund 700 Mitarbeiter beschäftigt, davon beinahe die Hälfte am Stammsitz in Pforzheim. Eben dort sollen laut einem aktuellen Bericht der Badischen Neusten Nachrichten (BNN) zehn Prozent der Arbeitsplätze abgebaut werden. Zuletzt hatte auch ein anderes deutsches Familienunternehmen den Abbau von 20 Prozent der Arbeitsplätze angekündigt.
Kramski reagiert auf niedrige Auslastung mit Stellenabbau zusätzlich zur Kurzarbeit
Laut der Firmenhistorie auf der Homepage des Unternehmens hatte Kramski erst 2018 den Stammsitz mit einem neuen Betriebsmittelbau und modernstem Maschinenpark auf über 20.000 Quadratmeter erweitert. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist die Produktionskapazität aber nicht ausgelastet, und das Familienunternehmen hat bereits einen Großteil der rund 310 Mitarbeiter in Pforzheim in Kurzarbeit geschickt. Wie die Geschäftsleitung aber auf BNN-Anfrage bestätigte, ist zudem auch ein Stellenabbau notwendig.
Name | Kramski GmbH |
---|---|
Gründung | 1978 |
Sitz | Pforzheim, Baden-Württemberg |
Branche | Mischkonzern |
Mitarbeiter | rund 700 |
Der Stellenabbau bei Kramski betrifft demnach rund 30 Mitarbeiter und ist laut eigenen Angaben der erste derartige Einschnitt am deutschen Hauptsitz des Unternehmens seit der Firmengründung. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Kramski. „In den vergangenen Monaten haben wir versucht, die Nachfrageschwäche durch Ausweitung der Kurzarbeit zu überbrücken. Doch kurz- und mittelfristig ist keine Besserung zu erwarten.“

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Stellenabbau bei Kramski soll möglichst sozial verträglich gestaltet werden
Um den deutschen Standort langfristig zu sichern, sei eine Personalanpassung am Stammsitz notwendig, die laut den BNN aber möglichst sozial verträglich erfolgen soll. Dazu zählt unter anderem der Wechsel in eine Transfergesellschaft. Ein solcher Wechsel ist auch für die Mitarbeiter des insolventen Autozulieferers Allgaier Automotive möglich, der Ende 2025 geschlossen werden soll. Neben dem Stammsitz Pforzheim unterhält die Kramski Group Standorte in den USA, Indien und auf Sri-Lanka.