Ein First-Responder-Fahrzeug zum Jubiläum

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Den Segen für das neue First-Responder-Fahrzeug der Feuerwehr Sachsenkam spendete Dekan Thomas Neuberger. © Pröhl

Bei schönstem Wetter und wurde der Festsonntag anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Sachsenkamer Feuerwehr gefeiert. Die Kameraden und Gäste erwartete eine Überraschung.

Sachsenkam - Mit dem Wetter hätte man es sich nicht besser treffen können. „Ich weiß nicht, was ihr für eine Wetterkerze habt“, sagte Dekan Thomas Neuberger beim Festgottesdienst am Kappler Bichel in Sachsenkam anlässlich des Jubiläums der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr. „Wahrscheinlich die vom Kloster Reutberg“, fügte er schmunzelnd an. Jedenfalls funktionierte sie. Dieser Festsonntag war der schönste Tag seit Langem. „Ihr habt es Euch verdient“, sagte Dekan Neuberger.

Unter weiß-blauem Himmel und bei Sonnenschein standen Feuerwehrler, Trachtler, Musikanten sowie Einheimische und interessierte Gäste am Kappler Bichel, um den Gottesdienst zu feiern. Musikalisch umrahmt wurde er von der Sachsenkamer Musikkapelle.

Kameraden aus dem Sauerland feiern mit

Neben Bürgermeister Andreas Rammler waren unter anderem auch Ehrengäste wie der Landrat Josef Niedermaier, der Reichersbeurer Bürgermeister Ernst Dieckmann sowie Greilings Bürgermeister Anton Margreiter zum Festtag gekommen. Ebenso wie zahlreiche Feuerwehren der benachbarten Gemeinden, die den Sachsenkamer Kollegen die Ehre erwiesen.

Auch historische Gefährte waren beim Festzug zu bewundern. Dieses hier präsentierte die Feuerwehr Ellbach.
Auch historische Gefährte waren beim Festzug zu bewundern. Dieses hier präsentierte die Feuerwehr Ellbach. © arp

Den weitesten Anfahrtsweg hatten wohl die Kameraden aus Kirchhunden im Sauerland. Mit 40 Mann legten sie 600 Kilometer zurück, um mit den Sachsenkamern zu feiern. „Seit vier Tagen sind sie da“, sagte der Feuerwehr-Vorstand Manfred Fedrizzi bei seiner Willkommensrede und fügte scherzhaft hinzu: „Haltet euch an sie, sie wissen, wie man feiert.“

Drei erfolgreiche und intensive Tage voller Programm, Musik und Geselligkeit gingen dem Festsonntag voraus  – samt Festbetrieb, Ochsenessen, einem Partyabend oder einem Oldtimertreffen. Bei einer Vorführung präsentierten die ehrenamtlichen Helfer die Feuerwehrfahrzeuge. 

Ein Feldgottesdienst auf dem Kappler Bichel läutete des Festsonntag zum Feuerwehr-Jubiläum ein.
Andächtige Stimmung: Ein Feldgottesdienst auf dem Kappler Bichel läutete des Festsonntag zum Sachsenkamer Feuerwehr-Jubiläum ein. © arp

Und auch beim Festzug in Richtung Vereinsstadel gab es viel zu sehen. Männer mit alten Helmen und Feuerwehr-Tracht fuhren nach dem Gottesdienst mit Traktoren, Kutschen oder Wägen durchs Dorf. An einem Haus, das der Heilige Florian zierte, hielt ein Wagen. Männer stellten eine alte Feuerwehrleiter aus. Einer von ihnen stieg auf den Balkon, um schließlich einen Kasten Bier herunterzubringen. Eine kleine Gaudi für die vielen Zuschauer, die den Festzug klatschend bejubelten. Neben den Feuerwehrmännern und -frauen der Nachbargemeinden marschierten auch die Sachsenkamer Musikanten, der Spielmannszug Oberfischbach und die Musikkapelle Gaißach mit. Im Wechselzug mit Trommeln und Musik zog man wieder in Richtung Vereinsstadel.

Euch schickt der Himmel.

„Gut, dass wir euch haben. Gut, dass diese Gemeinde euch hat“, sagte Dekan Neuberger. 150 Jahre Feuerwehr Sachsenkam bedeute „150 Jahre ein Stück mehr Hilfe, mehr Sicherheit, mehr Verlässlichkeit.“ Die Feuerwehr helfe, „dass man hier gut leben kann und nicht auf sich alleine gestellt ist“.

Anschließend erzählte der Pfarrer die Geschichte einer Sintflut. Ein Mann schaut aus dem Wohnzimmer-Fenster. Er betet und weigert sich, die Hilfe der Feuerwehr oder Wasserwacht anzunehmen, obwohl die Pegel immer weiter steigen. Schließlich ertrinkt er. Als er Gott im Himmel anklagt, warum er ihm nicht geholfen habe, weist ihn dieser darauf hin, dass er doch dreimal jemanden zur Hilfe geschickt habe.

Für gute Stimmung bei der Partynacht sorgte unter anderem die Formation „Bass da la Vista“.
Für gute Stimmung bei der Partynacht sorgte unter anderem die Formation „Bass da la Vista“. © Krinner

Manche Dinge gingen nicht gut aus, „weil wir Momente verwechseln, in denen wir handeln und in denen wir beten sollen“, sagte Thomas Neuberger. Es gebe Zeiten, da brauche es Aktivismus und andere, da brauche es Besinnung. „Die Feuerwehr hat ihren Platz darin“, sagte der Geistliche. „Man kann sagen, euch schickt der Himmel.“

Kurz vor dem Gottesdienst eröffnete Manfred Fedrizzi noch eine Überraschung, von der auch die „eigenen Kameraden noch nichts wussten“. Dekan Thomas Neuberger wurde gebeten, nach seiner Predigt das neue First-Responder-Fahrzeug zu weihen, das man erst vor drei Wochen gekauft habe. Der Geistliche spendet den Segen mit Weihwasser.

Mit Wappen, Fahnen und Schärpen marschierten die Mitglieder der Feuerwehr Sachsenkam zum Jubiläum durchs Dorf.
Mit Wappen, Fahnen und Schärpen marschierten die Mitglieder der Feuerwehr Sachsenkam zum Jubiläum durchs Dorf. © arp

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