Trump-Senator Tim Scott verteidigt die Rhetorik des ehemaligen Präsidenten. Seine Aussagen lassen die CNN-Moderatorin fassungslos zurück.
Washington D.C. – Die letzten Stunden vor der US-Wahl zählen. Kamala Harris und Donald Trump ringen um jede Stimme in den Swing States, kurz vor dem 5. November. Tim Scott, ein US-Senator, der einst selbst als Präsidentschaftskandidat der Republikaner gehandelt wurde, unterstützt Trump nachdrücklich und verteidigt dabei auch die Rhetorik des ehemaligen Präsidenten. In einem Interview mit CNN ließ der Trump-Senator, die Moderatorin jedoch sprachlos zurück.
Trump, der seine Niederlage gegen Joe Biden 2020 auf eine vermeintliche Wahlmanipulation der Demokraten zurückführte, versucht nun, die Integrität der Präsidentschaftswahl bereits vor dem Entscheidungstag zu untergraben. Bei der letzten Wahl konnte Trump keine Beweise für eine Manipulation vorlegen. Auch jetzt stellt der ehemalige Präsident nur Behauptungen auf.
Steve Bannon, der ehemalige Chefstratege von Trump, ging sogar so weit, zu sagen, dass Trump sich nach der US-Wahl selbst zum Sieger erklären sollte: „Er sollte aufstehen und sagen: ‚Hey, ich hab gewonnen. Und wir haben Teams im Einsatz, die sicherstellen werden, dass sie (die Wahl, Anm. d. Red.) nicht gestohlen wird.‘“ Als Senator Tim Scott auf Bannons Zitat und die Rhetorik des ehemaligen Präsidenten angesprochen wurde, reagierte er ausweichend.
Vor der US-Wahl: Trump-Senator verteidigt Rhetorik über Wahlmanipulation
„Werden Sie den ehemaligen Präsidenten auffordern, nicht wieder voreilig den Sieg zu verkünden und den Prozess ablaufen zu lassen, damit das amerikanische Volk auf das endgültige, legitime Ergebnis vertrauen kann?“, fragte CNN-Moderatorin Dana Bash. Tim Scott antwortete ausweichend: „Wir werden eine faire Wahl haben und Donald Trump wird unser nächster Präsident sein … die Wähler sind auf dem Weg in unsere Richtung und die gute Nachricht ist, dass 2 von 3 Wählern persönlich wählen wollen …“
Bash hakte noch einmal nach: „Was, wenn er jedoch nicht gewinnt …?“ Bash argumentierte, Trump bereite die republikanischen Wähler darauf vor, die US-Wahl infrage zu stellen, sollte er sie verlieren. „Ich bin ganz anderer Meinung“, entgegnete Scott. „Dana, die liberalen Medien haben bessere Arbeit bei der Verbreitung von Fehlinformationen geleistet als jeder andere Kandidat, den ich bisher gesehen habe.“ Bash reagierte fassungslos auf die Aussagen des Senators und schüttelte nur den Kopf. „Ach, kommen sie schon, Senator.“
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Trump zweifelt an der Integrität der US-Wahlen
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Swing State Pennsylvania am Sonntag (3. November) äußerte Trump erneut große Zweifel an der Integrität der US-Wahlen. „Sie kämpfen schwer daran, dieses verdammte Ding (die US-Wahl, Anm. d. Red.) zu stehlen. Schaut euch nur an, was in eurem Staat los ist, jeden Tag reden sie davon, die Stunden (zum Wählen, Anm. d. Red.) zu erweitern. Wir sollten an nur einem Tag auf Papierstimmzetteln wählen.“ Ähnliche Aussagen wiederholte der ehemalige Präsident zuvor in Virginia und Wisconsin, wie die Washington Post berichtete.
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Die Befürchtung vieler Experten ist eine Wiederholung des 6. Januars 2021, als ein Mob aus Trump-Anhängern und Rechtsradikalen das US-Capitol stürmten – angestachelt durch Trumps Behauptung, die Wahl sei „gestohlen“ worden. Tammy Patrick, Vorsitzende der „National Association of Election Officials“, äußerte sich gegenüber der Washington Post besorgt: „Das ist schon einmal passiert – wir haben es alle am 6. Januar im Fernsehen gesehen.“ Sie fügte hinzu: „Wir alle haben mit eigenen Augen gesehen, wie sich diese Art von Rhetorik auswirkt. Grade halten viele den Atem an, um zu sehen, was in den nächsten Wochen passieren wird.“ (sischr)