Zelt für Flüchtlinge auf dem Landratsamt-Parkplatz wird abgebaut
Mangels Alternativen wurde das Zelt für Flüchtlinge auf dem Landratsamt-Parkplatz länger betrieben als zunächst geplant. Nun soll es abgebaut werden, berichtet das Landratsamt.
Landkreis – Als dem Landkreis Ostallgäu vergangenes Jahr rund 25 Asylbewerber und Flüchtlinge pro Woche zugewiesen wurden, sah das Landratsamt angesichts fehlender Angebote aus den Gemeinden keine andere Möglichkeit, als auf dem Gelände des Landratsamts ein Thermozelt mit 50 Plätzen zu errichten. Nun wird das Zelt wieder abgebaut.
Das Zelt wurde im Dezember 2023 aufgebaut und im Januar 2024 mit den ersten Flüchtlingen aus der Türkei und Afghanistan belegt. „Als absolute Notlösung sollte es eigentlich bereits zur Jahresmitte 2024 wieder aufgelöst werden. Bedingt durch die Verzögerung bei anderen Projekten wurde daraus jetzt Anfang November“, erklärt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Unter anderem läuft noch immer der Rechtsstreit um die geplante Container-Unterkunft für 50 Flüchtlinge in der Gemeinde Westendorf. Eine Alternative eröffne nun der ehemalige Obi-Baumarkt in Füssen, wo knapp 90 Geflüchtete in 29 Containern unterkommen sollen.
Was die Verantwortlichen im Landratsamt auch betonen: Mit dieser Notunterkunft hätte man, sowohl im Interesse der Bewohner, als auch aus Gründen des hohen Energieverbrauchs, auf keinen Fall in einen zweiten Winter gehen wollen.
Flüchtlings-Unterbringung: Kapazitäten fehlen nach wie vor
„Die Entscheidung zur Auflösung der Notunterkunft bedeutet aber nicht, dass der Mangel an Kapazitäten nachhaltig beseitigt wäre“, betont Landrätin Maria Rita Zinnecker. Zwar sei in den vergangenen vier bis fünf Wochen ein Rückgang der Zuweisungen beobachtet worden, „allerdings ist unklar, ob diese Entwicklung auch weiterhin anhält“, sagt Zinnecker. Außerdem mache es die Auflösung von Notunterkünften wie dem Zelt vorm Landratsamt oder dem Jugendhaus in Eschers erforderlich, die Bewohner dieser Unterkünfte wieder anderweitig unterzubringen.
Die Asylbewerber aus dem Zelt wurden durch das Landratsamt in zum Teil neu geschaffenen Unterkünften im Landkreis, beispielsweise in Seeg und Halblech, untergebracht, heißt es seitens der Behörde weiter. Ein Teil, rund 20 Personen, sei auch auf Unterkünfte in Marktoberdorf verteilt worden.