"Hätte man leicht verhindern können": Weshalb eine Yacht an Mallorcas Küste zerfällt

Ein im Dezember 2024 vor der Halbinsel La Victoria im Nordosten der spanischen Baleareninsel Mallorca gestrandetes Segelschiff zerfällt laut der "Mallorca Zeitung" seit Monaten im Meer – mit gravierenden Folgen für Umwelt und Badegäste. Die Meeresschutzinitiative "Arrels Marines" schlägt nun Alarm.

Ein zerfallendes Segelschiff vor Mallorca verschmutzt das Meer

„Als das Schiff noch nicht untergegangen war, hätte man es leicht bergen können“, kritisieren die Aktivisten – doch weder Behörden noch Eigentümer reagierten. Inzwischen hat die die Umweltverschmutzung durch das Wrack ein hohes Maß erreicht: Plastik, Glasfaser, Metallteile sowie Öl und Batterierückstände gelangten ins Meer.

Laut "Arrels Marines" wurde kurz nach dem Vorfall die Regierung der naheliegenden Stadt Alcúdia ebenso wie das balearische Meeresministerium frühzeitig informiert – doch eine Antwort blieb aus. Besonders besorgniserregend: Das zwölf Meter lange Schiffswrack befindet sich in einem eigentlich geschützten Meeresgebiet bei Mallorca, das derzeit auch von finanziellen Nöten geplagt wird.

"Dies hätte man leicht verhindern können", so die Initiative laut der "Mallorca Zeitung". Auch Badegäste und andere Schiffe seien nun von dem Wrack gefährdet. Das Problem von zerfallenden Schiffswracks, die nie geborgen wurden, ist an den Küsten Mallorcas nicht unbekannt. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass sich sowohl die Eigentümer als auch die Besitzer vor den hohen Abschleppkosten drücken.

Folgen der Meeresverschmutzung durch Plastik

Plastik ist eine der größten Ursachen der Verschmutzung der Meere. Zerfallende Schiffswracks sind nur eines von vielen Gründen, warum es ins Meer gelangt. Aus den Augen, aus dem Sinn gilt bei Plastikmüll nicht. Diese Probleme verursachen verlorene Plastikreste für Tiere und Menschen:

  • Größere Tiere gelangen in die Plastiküberreste, wie zum Beispiel verloren gegangene und nun frei treibende Fischernetze, und kommen nicht mehr heraus.
  • Auch wird Plastikmüll von den Tieren mit Futter verwechselt und füllt den Magenraum aus. Die Tiere fühlen sich satt, verhungern aber, da sie nicht mehr genug Nahrung aufnehmen.
  • Das Tiersterben reduziert die Fangmengen in der Fischerei und somit auch die weltweit verfügbaren Nahrungsmengen.
  • Mikroplastik sinkt immer tiefer Richtung Meeresboden und wird dort von kleinsten Meeresbewohnern, das Plankton, mit oder statt der üblichen Nahrung aufgenommen.
  • In den Mägen der Tiere gelangt es über die Nahrungskette immer weiter und so landet Mikroplastik und auch Giftstoffe in den Lebensmitteln und werden von Menschen verzehrt. Welche Wirkung es auf unseren Organismus hat, ist noch unklar.