1500 Jahre älter als Ötzi: Archäologen finden Skelett eines Steinzeitmenschen in Bayern
Das Skelett ist 6800 Jahre alt und könnte Erkenntnisse über das Leben in der Jungsteinzeit liefern. Einen Fund im Grab bezeichnete ein Experte als besonders spannend.
Dingolfing-Landau - In Niederbayern ist das Skelett eines Steinzeitmenschen gefunden worden, das 6800 Jahre alt ist - und damit 1500 Jahre älter als der berühmte „Ötzi“. Das Skelett aus der Jungsteinzeit wurde in Dingolfing-Landau entdeckt und am Dienstagabend, 14. Mai, bei einer Pressekonferenz in Exing vorgestellt.
Skelett eines Steinzeitmenschen in Dingolfing-Landau entdeckt
Der Fundort des Steinzeitmenschen liegt neben einer viel befahrenen Straße in Vilstal und wurde bei Arbeiten in einem Baugebiet entdeckt, wie der BR berichtet. Archäologen sicherten daraufhin das Skelett und erhoffen sich nun neue Erkenntnisse über das Leben vor 6800 Jahren.

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Jungsteinzeit
6000 bis circa 3000 Jahre vor Christus
Vom Jagen und Sammeln zu Ackerbau und Viehzucht
„Die Jungsteinzeit ist auch das Zeitalter des meisterlich beherrschten, spezialisierten Handwerkes. Hatte man doch nun ein festes Dach über dem Kopf und auch mehr Zeit zur Verfügung, um erforderliche Geräte und Werkzeuge, zum Beispiel für den Haus- oder Ackerbau, herzustellen. Seit Jahrtausenden erprobte Techniken, darunter das Spinnen, Weben, Steinbohren oder ‑schleifen, wurden perfektioniert und sogar neu erfunden – zum Beispiel die Töpferei.“
Quelle: Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens
Steinzeitmensch in Niederbayern entdeckt: Täschchen im Grab
Wie der Archäologe und Jungsteinzeit-Experte Florian Eibl dem BR sagte, sei besonders der Inhalt eines kleinen Täschchens im Grab, „in dem möglicherweise ein Farbstein sowie Pyrit und Feuerstein als Feuerzeug enthalten waren“ spannend. „Der Taschenbesatz bestand aus einem gespaltenen Eberzahn - in dieser Zeit ein Rangabzeichen.“
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Das Skelett sei zwar fast vollständig erhalten, allerdings in keinem guten Zustand. Deshalb soll das Alter noch vor Ort mit modernsten anthropologischen Methoden bestimmt werden. Erst anschließend soll der Inhalt des Grabes geborgen und genauer untersucht werden. (kam)